1. Es ist so bald hin als her. – Lehmann, 810, 21.
2. Hen un här is lîke wit. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 89; für Altmark: Danneil, 276; für Bremen: Köster, 253.
3. Henn un wedder üm is glîk wît. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.
4. Hin ist der Welt Gewinn. – Parömiakon, 1375.
Nichtigkeit irdischer Güter und Freuden.
5. Hin ist hin. – Hauer, Liij4; Eiselein, 311.
Die Czechen sagen: Was geschehen ist, kann nicht ungeschehen gemacht werden. Die Kleinrussen: Was gewesen ist, das ist mit dem Wind auf dem Wasser fortgeschwommen. Die Sicilier: Die vergangenen Dinge sind wie die Todten. (Reinsberg III, 22.)
Engl.: By-gones be by-gones and fair play for the time to come. (Gaal, 272.)
It.: Quel che fà, e che non è, si stima un nulla. (Pazzaglia, 106, 3.)
6. Hin ist hin, auss den Augen, auss dem Sinn. – Lehmann, 54, 24; Eiselein, 46.
7. Hin ist hin, da leihet kein jud mehr vff. – Franck, II, 14a; Egenolff, 107b; Eyering, III, 26; Petri, II, 381; Gruter, I, 48; Lehmann, 793, 1; Eiselein, 350; Binder II, 1324; Simrock, 4753; Körte, 2867; Braun, I, 1381.
8. Hin ist hin, es kann doch nicht anders werden. – Petri, II, 381.
Lat.: Irrecuperabilium rerum remedium est oblivio. (Philippi, I, 212.)
9. Hin ist hin, hilft kein Sorgen mehr. – Sutor, 164.
Mhd.: Hin hin, waz ist beschaffen daz kan doch nieman wenden. (Labers.) (Zingerle, 51.)
Lat.: Curas depone pro rerum perditione. – Praeterita revocari non possunt. (Sutor, 164.)
10. Hin ist hin, sonst wer ich reicher denn ich bin. – Lehmann, 793, 9.
11. Hin ist hin, verloren ist verloren. – Körte, 2866; Braun, I, 1382.
Vergangene Zeit, verlorene Unschuld, verlorenes Vertrauen, entflohener Glaube und verscherzte Achtung kehren nie wieder zurück.
Lat.: Factum infectum fieri nequit. ( Schonheim, F, 1; Seybold, 171; Frob., 252; Philippi, I, 149.) – Factum depone pro rerum perditione. (Binder II, 1700; Gartner, 84.)
12. Hin ist hin; wär' hin nicht hin, so wär' ich jünger als ich bin. – Simrock, 4754; Körte, 2868; Latendorf II, 17.
Laas die Vergangenheit vergangen sein!
13. Hin lass hin sein, leiht kein jud mehr drauff. – Franck, II, 72b u. 115a; Moscherosch, 351; Sutor, 183 u. 499; Sutor, 280; Reinsberg V, 35.
Lat.: Nec, quae praeteriit, cursu revocabitur unda; nec, quae praeteriit, hora redire potest. (Ovid.) (Philippi, II, 11.) – Quod factum, infectum fieri nequit. (Sutor, 183.)
14. Hin und fort ist einerlei. (Mainz.)
[659] 15. Was hin ist, dz ist hin. – Zeytbuch, XXIXb; Herberger, I, 2, 585.
Böhm.: Co napřed, to napřed. – Co preč, to tam, co tam, to bud' preč. – Co tam, to tam, o to hlavy nelam. (Čelakovsky, 191.)
Poln.: Co minęło, już się niewróci. – Co zginęlo, zginęlo. (Čelakovsky, 191.)
16. Was hin ist, kehrt nicht wieder. – Schlechta, 69.
17. Were hin nicht hin, so were ich noch, der ich ehe gewesen bin. – Petri, II, 697.
18. Were hin nicht hin, so were ich reicher (oder jünger) als ich bin. – Petri, II, 697.
*19. Das ist hin wie her.
*20. Er ist also hyn. – Agricola I, 509.
Es ist so so. Es muss gut sein, wenn's nicht besser ist.
*21. Es ist hin, als in den Rhein geworfen Korn. – Eiselein, 528; Reinsberg V, 101.
*22. Es ist hin wie des Juden Seel'. – Eiselein, 350; Reinsberg V, 33.
Unwiederbringlich verloren, wie die Seele des Juden, dem man in der Blütezeit der Inquisition, der Glaubensverketzerungen u.s.w. die Seligkeit absprach, wenn er sich nicht bekehrte oder wenigstens den Schein der Bekehrung annahm.
*23. Es ist so weit hin wie her (so lang als breit).
24. Hin ist hin, sagte der Hund, liess den alten Herrn stehen und ging zum neuen.
*25. Es geht weder hin, noch her.
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