*1. Das ist ein wahrer Katzenjammer.
*2. Das ist moralischer Katzenjammer.
Jenes Unbehagen, das einem verkehrten Handeln folgt und dem physischen Katzenjammer entspricht. (Vgl. Grimm, V, 296.) »Von jeher war Schubart der Held des moralischen Katzenjammers gewesen.« (D.F. Strauss, Schubart's Leben, 1849, I, 361.)
*3. Er hat den Katzenjammer.
Auch »besoffenes, graues Elend« genannt. Leidet an den Folgen der Trunkenheit oder irgendeines andern Genusses, Unternehmens u.s.w. (Vgl. Kuhn's Zeitschrift, I, 2.) Ein Correspondent der Kölnischen Zeitung machte nach dem Jubelfest der Universität Bonn im August 1868 Mittheilungen über den dort in allen Formen hervorgetretenen Katzenjammer. Der »Jubiläumskater«, wie er ihn nannte und dem er seine Studien gewidmet, hatte sich in allen Varietäten, vom gemeinen Hauskater, zum gestreiften Wollkater, bis zum »grauen Elend« hinauf offenbart. Nach seiner Beobachtung zeigt jede der vier Facultäten ein anderes Verhalten zum Katzenjammer. Der Philosoph stützt den Kopf in die Hand und tröstet sich schliesslich über seinen Kater mit der Idee von dem notwendigen Zusammenhange von Ursache und Wirkung; der Jurist kommt endlich auf den Gedanken, dass es doch auch ein Recht gebe, welches mit uns geboren werde, während der Arzt als entschiedener Realist sofort nach der Büchse greift, die Natron bicarbonicum enthält; der mit einem Kater behaftete Theolog aber schlägt an seine Brust und ruft aus: Pater peccavi. – In Würzburg: Katzajammer. Sartorius (67) bemerkt: »Richtiger vielleicht Kotzenjammer, das Uebelbefinden am Morgen nach Ausschweifungen, besonders im Trinken, in der vorigen Nacht, wobei sich meistens Erbrechen, Kotzen oder Neigung dazu einfindet.« – »Die Völker werden ihren Katzenjammer ausschlafen und frisch ermannt sich erheben.« (Westdeutsche Zeitung, 1849, 52.)