1. Einerley vrsach würckt nicht einerley Frucht. – Lehmann, 855, 8.
[1497] 2. Es hat alles seine Ursache.
Holl.: Niets is zonder oorzak (Harrebomée, II, 151b.)
3. Es mag leicht ein Ursache sein, der Pater geht zur Nonne ins Bett. – Klosterspiegel, 18, 17.
4. Es mag leicht ein vrsach sein, das der wolff das schaf frisst. – Franck, I, 87a; Egenolff, 346a; Gruter, I, 37; Eyering, II, 569; Petri, II, 287; Braun, 388; Eiselein, 647; Körte, 6220.
»Es brauchet ein schlechte Ursach, wenn der Fux die Hennen, und der Wolff das Schaf fressen will.« (Chaos, 293.)
5. Faule vrsachen geberen viel Kranckheiten. – Lehmann, 855, 11.
6. Gleiche Ursachen, gleiche Wirkungen.
Holl.: Gelijke oorzaken, gelijke gevolgen. (Harrebomée, II, 151b.)
7. Kleine Ursachen, grosse Wirkungen.
8. Man bricht offt ein vrsach vom Baum oder bringt sie herbey. – Lehmann, 854, 3.
9. Mit vrsach wird alle ding gethan. – Lehmann, 855, 5.
10. Nicht on vrsach. – Franck, I, 145a.
Lat.: Nihil sine causa. (Egeria, 190.)
11. Um kleiner Ursache willen zerreisst der Wolf das Schaf. – Grubb, 823.
Holl.: Om eene kleine zaak bijt (eet) de wolf het schaap. (Harrebomée, II, 478b.)
12. Um kleiner Ursachen willen erhebe keinen Streit. – Gaal, 1477.
Lat.: Arma procul jaceant; tamae est fas sumere bellum, sin aliter pacis non licet arte frui. (Gaal, 1477.)
13. Ursach fäinjt em ze alen Däinjen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1085.
14. Ursache und Wirkung, sagte Neumann, als der Wagen eines Arztes an einem Leichenwagen vorüberfuhr. – Witzfunken, Ib, 87.
15. Ursachen kann man von jedem Zaune brechen. – Lohrengel, I, 664.
16. Vrsachen seind der Menschen brillen, dadurch die vernunfft im finstern die warheit erkennen kan. – Lehmann, 856, 34.
17. Was aus Ursachen kommt, das kann gebessert werden.
18. Wer die Ursache der Dinge erkennen kann, das ist ein weiser Mann.
19. Wer eine Vrsach zu einem haben wil, der muss eine vom Zaun brechen, wenn er sonst kein hat. – Petri, II, 705.
20. Wer ohne Ursache zürnt, der versöhnt sich ohne Grund. (Finn.)
21. Wo einerley vrsach ist, da soll auch einerley recht sein. – Lehmann, 855, 13.
*22. Aine vrsach vom Zaun (Stocke) brechen. – Agricola II, 119; Schottel, 1113a; Luther's Tischr., 195b; Pauli, Schimpff, XXXIIIa; Eiselein, 655; Körte, 6220a.
»Die vrsach von einem alten zaun brechen.« (Mathesy, 289b.)
Lat.: Pomus Eridis in medium projicere. (Seybold, 449.)
*23. Eine Ursache von einem Hölzlein schaben.
*24. Hefft man dy niet orsacke genoch gheue? Wiltu dat man hath dy oeck in den mondt steken. – Tappius, 128a; Suringar, CLXXV, 1.
*25. Vrsach nemen oder suchen. – Hauer, Kiij4.
Lat.: Ansam quaerere. (Adag., 693.)
*26. Er sucht vrsache wie der Wolff zum Schaffe. – Nigrinus, Inquisition.
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