1. Die Pauke gibt einen grossen Klang, ist aber inwendig leer.
2. Es heisst alles Pauken getragen, aber wie.
Ein Mann, der bei Musikaufführungen das Geschäft hatte, die Pauken zu tragen, erkrankte plötzlich und musste sich vertreten lassen. Als der Stellvertreter, der sie etwas ungeschickt trug, unter den Fenstern des Kranken vorbeiging, brach dieser in die obigen Worte aus, die wegen ihrer leichten Anwendung auf andere Fälle ungeschickter Behandlung einer Sache sprichwörtlich wurden.
3. Was man mit Pauken ausrichten kann, dazu braucht man keine Trommeln. – Eiselein, 503; Simrock, 7724.
Dies Sprichwort gehört, wie mir Herr Kreisgerichtsdirector Ottow, der es mir gesandt hat, mittheilt, zu den wenigen, die sich in dem Buche C. Tölpel's Bauren-Moral mit einem lächerlichen Wörterbuche (Kamtschatka 1752) finden, und soll dem lateinischen: Quod potest fieri paucioribus, non debet fieri pluribus, nachgebildet sein, so wenig es demselben zu entsprechen scheint. Die erwähnte »Bauernmoral« ist im Schaltjahr (I, 138) abgedruckt, wo sich auch das Sprichwort findet.
4. Wer vor der Pauke flieht, läuft in Pfeile.
*5. Der Pauke ein Loch machen (werfen). – Körte, 4685; Braun, I, 3189.
*6. Die Pauke hat ein Loch gekriegt. – Klix, 58.
*7. Einen mit Pauken und Trompeten empfangen.
*8. Pauke bekommen.
D.i. Prügel.
D.i. mit festlichem Gepränge. Erinnert an den Pomp höfischen Lebens, welchem die genannten Instrumente erst den rechten Glanz verliehen. Die Fürsten betrachteten deren Verwendung als ein Privilegium regale, und hielten eifersüchtig Wacht, damit nicht der gemeine Mann sich eine sträfliche Verletzung dieses Vorrechts zu Schulden kommen lasse. In jenen Zeiten war es geradezu verboten, eine Hochzeit mit Pauken und Trompeten zu feiern, wenn sich nicht ein graduirter Mann, ein Doctor oder Magister unter den Gästen befand. (Fliegende Blätter, VI, 3.)