1. Besser eine kleine Rent' als ein grosser Zehnt.
Weil der Zehnt schwer zu controliren ist und nicht selten Stroh statt Garben, wie Trespe statt Korn gewährt.
Frz.: Rente est plus seure que dismes. – Un veau de dîme, un grand sot. – Veau de dime. (Leroux, I, 16.)
2. Die Renten lauffen schlafend um. – Schottel, 1131a.
Schwed.: Ränta är en gnagande mat. (Grubb, 703.)
Span.: Ares, no ares, renta me pagues. (Bohn I, 202.)
3. Die Renten vnd Wucher (Zinsen) lauffen (fort, auch) wenn wir liegen vnd schlaffen. – Lehmann, 912, 4.
Holl.: De renten komen al slapende om (loopen al slapende op). (Harrebomée, II, 217b.)
Lat.: Citius usura currit, quam Heraclitus. (Philippi, I, 83.)
4. Ein Jahr Rente ist hundert Jahr Rente. – Simrock, 8430; Graf, 124, 343; J. von Möser, III, 301.
Bei Hertius: Een Jaar rente is hondert Jaer rente. Von der Gefahr, die für den kleinen Grundbesitzer (Bauer) darin lag, irgendeine zweifelhafte Abgabe oder Leistung statt zu verweigern zu gewähren, weil sie nach Ablauf eines Jahres zur zweifellosen Reallast wurde. (S. ⇒ Zeit.)
Holl.: Eén jaar rente is honderd jaar rente; een jaar lossing is honderd jaar lossing. (Harrebomée, II, 37.)
5. Eine liegende Rente ist ein festes Einkommen.
Holl.: Liggende rente, vast inkomen. (Harrebomée, II, 217b.)
6. Er hat renth vnnd zinse. – Mathesy, 298b.
7. Rent un ⇒ Hüer (s.d.) slapt kên Uer (Stunde, Uhr). – Bueren, 513; Frommann, VI, 283, 698.
8. Wer seine Renten im Mai verthut, die erst im September fällig sind, ist übel dran.
*9. Hä lääw vun singe Ränten un sitz mem Âsch am Kapital1. (Köln.)
1) D.h. auf seinen Hosen.
*10. Rent vnd fendt eynnemen. – Aventin, CCLXVIa.