Ringen

1. Darnach man ringt, das gelingt.Lehmann, 801, 35; Schottel, 1114a.


2. Ein jeder ringt nach dem, was ihm behagt.

Lat.: Ad suum quemque quaestum aequum est esse calidum. (Seybold, 11.)


3. Emsiges Ringen führt zum Gelingen.


4. Erst gerungen, dann gesungen.


5. Es ist böss ringen mit einem starcken Narren.Petri, II, 257; Lehmann, II, 129, 164.


6. Man muss nicht danach ringen, was uns kann Schaden bringen.

Lat.: Quaerere ne tentes, quod reperisse piget, quod invenisse piget, ne quaeras. (Seybold, 469.)


7. Ring, so gelingt dirs.Franck, II, 37a.

»Würts dir nit alles, so wirt dir doch ein teyl.«


8. Ringe mit keinem Trunkenen.


9. Ringe nicht nach Gewalt.Petri, II, 514.


10. Ringen thut gewinnen.Gruter, III, 76; Lehmann II, 535, 29.


[1690] 11. Ringen vmb Tugend ist recht gefochten. Petri, II, 514.


12. Vil ringen, springen, fechten, lauffen, das heisst den Leib vmb Lohn verkauffen.Henisch, 1030, 28; Petri, II, 574.


13. Warnach einer ringt, darnach jm gelingt. Franck, II, 169b, 171b; Tappius, 26a; Gruter, I, 10; Eyering, I, 252 u. 465; Henisch, 1461, 9; Dietrich, 350; Lehmann, 62, 3; Latendorf II, 29; Wendvnmut, I, 348; Lehmann, II, 831, 90; Zinkgref, IV, 134; Suringar, IX, 11.

Mhd.: Daz man sprichet: darnâch man werbe, des werde meist dem man. (Rotenburg.) – Man seit, swâ man ringe nâch, des werde im ze leste doch sîn teil. (Luppin.)

Lat.: Labor omnia vincit improbus et duris in rebus egestas. (Sutor, 395.) – Mali bibunt improbitatis faecem. (Philippi, I, 238; Seybold, 295; Sutor, 178.) – Quisque sibi sui mali autor est. – Turdus ipse sibi malum cacat. (Binder II, 3366; Erasm., 607; Seybold, 459 u. 613.)


14. Wenn zwei ringen, kommt einer unten.

Dän.: Naar to brydes, da falder den som mindre maa. (Prov. dan., 93.)


15. Wer danach ringt, dem gelingt's.Sailer, 184; Simrock, 8472.


16. Wie einer ringt, also eim gelingt.Lehmann, II, 855, 402; Petri, II, 815; Körte, 5079; Körte2, 6360.


17. Wie gerungen, so gelungen.Petri, II, 535; Eiselein, 228; Simrock, 3458.


*18. Er hat lang darnach gerungen.Agricola I, 433; Franck, I, 95; Eyering, II, 296; Schottel, 1136b.

Von denen, die, wie es scheint, das Uebel und Ungemach ordentlich herauszufordern scheinen.

Lat.: Quod quisque fecit patitur, auctorem scelus repetit. (Seneca.) (Philippi, II, 145.)


*19. He ringt noch so lange na den vergulden Wag'n, bet he de Lûse darvun kriggt.


*20. Sie haben miteinander gerungen, wie der Winter mit dem Sommer. (Lit.)


*21. Sie ringen miteinander wie zwei Teufel.


*22. Sik wring'n as'n Worm.Eichwald, 2080.


[Zusätze und Ergänzungen]

23. Wer ringt, erzwingt.

Ist der Titel einer Geschichte aus dem socialen Leben von H.M. Penn (Karlsbad 1877).

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1684.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Buchempfehlung

Diderot, Denis

Die Nonne. Sittenroman aus dem 18. Jahrhundert

Die Nonne. Sittenroman aus dem 18. Jahrhundert

Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.

106 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon