1. Der schenck ist gestorben, der Geber hat ein Bein gebrochen. – Gruter, III, 19.
Die Böhmen haben für den Schenk oder Hans Schenk einen Umsonst, Gibumsonst, Umsonstgeber u.s.w., sie sagen: Darmodal umřel a Koupil nastal. – Darmo umřel, kup nastal. – Darmodej umřel, Kupsobĕ nastal. – Umřel Darmodej, nastal Vydřigroš. – Umřel dávno, co dával darmo. (Čelakovsky, 49.)
Engl.: Giving is dead now a days, and Restoring very sick. (Gaal, 1361.)
Frz.: Credit est mort, mauvaise paie l'a tué. – Donat est mort et Restaurat dort. (Masson, 301.)
It.: Donato è morto, e ristoro sta male. – Donato mori sù l'alpe. (Gaal 1361.)
Poln.: Darmowski – Kupniowski. (Čelakovsky, 49.)
2. Der Schenk ist todt, der Wirth lebt noch. – Simrock, 8954.
3. Der Schenk kam frei, aber der Bäcker wurde gehangen.
Beeinflusste Rechtspflege.
Holl.: De schenker kwam vrij, maar de bakker werd gehangen. (Harrebomée, II, 246a.)
4. Hans Schenck had gnad zu hofe. – Agricola II, 126; Petri, II, 370; Henisch, 1671, 44; Schottel, 1141b; Simrock, 8958; Sailer, 73; Körte, 5300; Lohrengel, I, 360.
Die Reichen finden leicht Eingang und viel Gunst am Hofe.
Frz.: A l'avocat le pied en main (c'est-à-dire: avec des perdrix, faisans, chapons u.s.w.). – Un brochet fait plus qu'une lettre de recommandation. (Masson, 301.)
Lat.: Clauditur oranti, sed auditur aula ferenti.
Schwed.: Heer skänk gjör snart gunst. (Grubb, 322.)
5. Herr Schenk ist todt und Gebert hat ein Bein gebrochen. – Gaal, 1361; Simrock, 8952; Körte, 5299.
Wenn jemand nicht Lust zu schenken hat oder nicht mehr im Stande ist Wohlthaten auszutheilen. (S. ⇒ Gebenhausen.)
Holl.: Heer Schenk is dood en Leen is ziek. (Harrebomée, II, 246a.)
Schwed.: Her Skjänk är död. (Grubb, 324.)
6. Herr von Schenk findet überall offene Thüren.
Die Russen: Wenn der Schenkende kommt, öffnet sich ihm das Thor von selber. (Altmann VI, 428.)
7. Schenck vnd Geb seindt der lieb ein Pfand. – Henisch, 1329, 25; Petri, II, 528.
8. Schenk ist gestorben, der Wirth lebt noch. – Lohrengel, I, 584.
9. Schenk ist gestorben (vertrunken) und Gebhard verdorben (versunken). – Eiselein, 548; Chaos, 449; Simrock, 8951; Lohrengel, I, 583.
Lat.: Munifici signum est animi dare munus amicis, munera judicibus mittere avaritia est. (Chaos, 449.)
10. Schenk ist über den Berg gezogen. – Lohrengel, I, 585.
11. Schenk und Umsonst sind gestern gestorben.
12. Wer Schenke, Bäcker, Koch bei Hofe hat zur Gunst, ist mehr, als wer sich nährt von einem Sack voll Kunst.
*13. E äs net vu Schink. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 197.
Er schenkt nicht gern.
13 Hans Schenk, den Herrn, sieht jeder gern.
It.: Il Signor Donato gli è sempre il ben arrivato. (Giani, 1381.)
Adelung-1793: Schenk, der · Schenk, das
Brockhaus-1911: Schenk [3] · Schenk [4] · Schenk · Schenk [2]
Heiligenlexikon-1858: Johannes Chrysostomus Schenk (907) · Fredericus Schenk de Nydegghem (8)
Herder-1854: Schenk [2] · Schenk [1]
Meyers-1905: Schenk · Konrad, Schenk von Landeck
Pataky-1898: Schenk, Luise · Schenk, Frau Marie M. · Schenk, Frau Friederike Marie Charlotte v.
Pierer-1857: Schenk [1] · Schenk zu Schweinsberg · Schenk von Schmidburg · Schenk [2] · Schenk zu Geyern · Schenk von Landeck · Münchener Schenk · Schenk von Tautenburg · Schenk von Stauffenberg
Buchempfehlung
Die beiden Schwestern Julchen und Lottchen werden umworben, die eine von dem reichen Damis, die andere liebt den armen Siegmund. Eine vorgetäuschte Erbschaft stellt die Beziehungen auf die Probe und zeigt, dass Edelmut und Wahrheit nicht mit Adel und Religion zu tun haben.
68 Seiten, 4.80 Euro