1. Alle Wolthat findt jhre stete. – Petri, II, 8.
2. Ander Wolthat vergisst man bald, Gottes am ersten. – Petri, II, 15.
3. Auf grosse Wohlthat gehört grosser Dank. – Herberger, II, 326.
4. Auff eine grosse wolthat gehört (folgt) grosser vndanck. – Lehmann, 910, 36.
Dän.: Paa store velgierning fölger tidt stor utak. (Prov. dan., 561.)
5. Besser eine Wohlthat nicht annehmen, als sie mit Undank vergelten.
Dän.: Bedre aldrig annamme velgiernig, end vaere utak nemmelig. (Prov. dan., 54.)
6. Besser von Wolthat, denn von Uebelthat wegen leiden. – Petri, II, 40.
7. Dat was 'ne Wohlthat, segte Sivers, as hei einen düchtigen harre fahren lâten. (Halberstadt.) – Hoefer, 984; Schlingmann, 1307.
Holl.: Die zwarigheid is van't hart, zei kwak, en hij loosde eenen zucht, die van benaauwdheid achter uit passeerde. (Harrebomée, I, 46.)
8. Der Wohlthat soll man unvergessen sein.
D.h. der empfangenen, die erwiesene soll man vergessen.
Lat.: Beneficii accepti meminisse oportet, dati oblivisci. (Tappius, 192b.)
9. Der Wohlthat wird leichtlich vergessen, Missethat lang zugemessen. – Chaos, 331.
10. Der wolthat wirt bald vergessen, aber der vbelthat gedenckt man lang. – Agricola I, 376; Latendorf III, 575; Tappius, 188a; Lehmann, II, 68, 209; Petri, II, 115; Körte, 6930; Körte2, 8672.
Die Russen: Die heutige Gutthat hat man schon morgen vergessen, des heutigen Versprechens gedenkt man noch übers Jahr. (Altmann VI, 454.)
Frz.: A qui vous donnez, il l'écrit sur le sable; et à qui vous ôtez, il l'écrit sur l'acier. (Cahier, 560.) – La [341] mémoire du tort et injure moult plus que de bénéfice dure.
Lat.: Beneficiorum memoria brevis. (Ocyus ex animis hominum benefacta recedunt; diffugit e laeso non ita corde dolor.) (Glandorp, II, 139.) – Gratia pluma levior. (Tappius, 187b.) – Praepropere ex animis hominum benefacta recedunt, non autem e laeso tam cito corde dolor. (Lindeberg, Moralia, 1226.) – Labitur ex animo benefactum, injuria nunquam. (Binder, II, 1610.) – Levior pluma gratia. (Seybold, 279.)
11. Der Wolthaten vergisst man bald, aber das vnbild wirt langsam alt. – Henisch, 382, 20.
12. Die Wohlthat sagt, ich altere bald; das Unrecht aber spricht: ich bleibe lange frisch und jung.
Lat.: Beneficia senescunt, virent injuriae. (Sailer, Sprüche, 167.)
13. Die Wohlthat übel angewandt, wird als ein' Uebelthat erkannt.
Lat.: Benefacta male locata, malefacta arbitror. (Seybold, 52.)
14. Die Wohlthaten eines Filzes (Geizhammels, Knickers) machen nicht satt.
»Eines hitzigen und kargen Schinders seine Wohlthaten sind einer groben, mit Gold bemalten Wand gleich, denn von dem Ansehen der letzten ist man so vergnüget, als mit des ersten Wohlthaten ersättigt.« (Wirth, I, 148.)
15. Die wolthat schlefft gar leichtlich ein, da wenig dankbar sein. – Henisch, 640, 63.
16. Durch Wohlthaten erwirbt man Gunst.
Böhm.: Dobrodiním človĕka nejspíše získáš. (Čelakovsky, 44.)
Holl.: Weldaad maakt gunst. (Harrebomée, II, 449.)
Poln.: Dobrodziejstwy człeka najrychléj ujmiesz. (Čelakovsky, 44.)
17. Eine Wohlthat, die nicht wohlthut, ist keine.
18. Eine Wohlthat vorgerückt, hat den Dank sich abgezwickt.
Die Araber: Reiss nicht deine Wohlthat wieder durch vergellten Vorwurf nieder. (Hlawatsch, 233.)
It.: Don rinfacciato non è mai grato. ( Pazzaglia, 96, 5.)
19. Eine wolthat erfordert (gebiert) die ander. – Sutor, 701; Petri, II, 238.
20. Eine wolthat erwirbt die ander. – Lehmann, 909, 31.
21. Eine wolthat find ein gute statt. – Lehmann, 909, 31.
22. Einer der Wohlthaten vergilt und ein weisser Sperling sind zwei seltene Vögel.
Lat.: Nemo benemerito bovem immolavit, praeter Pyrrhium. (Erasm., 475; Tappius, 222b.)
23. Empfangene Wohlthaten vergisst man bald.
Frz.: Il n'y a chose qui dure moins que la mémoire des bienfaits. (Kritzinger, 70a.)
Lat.: Nemo beneficia (accepta) in calendario scribit. (Seneca.) (Binder I, 1092; II, 2039.)
24. Es bleibt kein Wolthat vnbelont. – Petri, II, 242.
25. Es geht keine Wohlthat verloren.
Mhd.: Woldat de anwart ne vorloren. (Red. Sp., 150.)
Dän.: Föd mig i aar, jeg vil föde dig ad aare. (Prov. dan., 189.) Dieses dänische Sprichwort habe ich aber auch im Sinne von »Auslage« (Sprichwörter-Lexikon, I, 193) angewandt gefunden.
Frz.: Bonté faite en charité n'est jamais perdue. (Leroux, II, 186.)
*26. Es ist eine schlechte Wohlthat, einem das Gebratene geben, und ihm hernach den Spiess in den Kopf schlagen.
Dän.: At breide en velgierning er at forskaffe sig uvenskab. – Naar det er breidet da er det betalt. (Prov. dan., 89.)
27. Es ist kein gross wohlthat, die nicht mit vndanck belohnet wird. – Lehmann, 910, 36.
28. Es ist keine Wolthat so gross, ein Schalck kan sie tadeln; es ist auch keine so gering, ein frommer rühmt sie. – Petri, II, 271.
29. Für grosse Wohlthat wenig danck, lest hinter jhm nachred vnd stanck. – Henisch, 644, 47.
Lat.: Acerbum est cum pro benefactis mali messem meta. – Disceris maledicta cuncta, cum ingratum diceris. – Grator officis, quo sis mage carior, esto: ne nomen subeas, dicitum offici perdi. (Catull.)
30. Für kleine wolthat danckbar sein, ist eine grosse Tugend. – Petri, II, 321; Henisch, 640, 69.
[342] 31. Geheime Wohlthaten und geheime Geduld sind die besten.
32. Grosse Wohlthat, grosser Undank.
It.: Non si paga gran benefizio senza ingratitudine.
33. Grosse wolthaten geberen offtermal grossen hass. – Lehmann, 909, 30.
34. Langsame Wohlthat ist eine Uebelthat. – Törning, 28.
35. Man bekommt für Wohlthaten selten Dank.
Lat.: Debita pro meritis gratia nulla redit. (Seybold, 11a.)
36. Nach empfangener wolthat ist der danck im hertzen bald erkaltet. – Henisch, 644, 58.
37. Schlecht angewandte Wohlthaten werden Wehthaten.
Lat.: Benefacta male locata malefacta sunt. (Philippi, I, 57.)
38. Schnelle Wohlthat ist doppelt werth.
Lat.: Quae fieri properat gratia grata magis. (Seybold, 462.)
39. Seiner Wohlthaten soll man sich nicht rühmen.
Schwed.: Rosa intet off wålgjord. (Grubb, 692.)
40. Späte Wohlthat ist nicht angenehm.
Frz.: Bienfait qui se fait trop attendre, est gâté quand il arrive. (Cahier, 219.) – Peste soit du bienfait que les délais précèdent, et que suit le reproche. (Cahier, 2454.)
Lat.: Ingratum gratia tarda facit. (Binder II, 1511.)
41. Tho waldath und nicht tho gewalt alle Koninck up erden sin bestalt. – Ebstorf, 7.
42. Verschwenderische Wohlthaten werden mit Undank (mit Hass) belohnt.
It.: I beneficj eccessivi si pagano d' ingratitudine, o anzi d' odio.
43. Vier vnangeneme wolthaten: schuldners, der schuld entledigt; knab, des verbrechens gestrichen; schlaffsüchtig, so er auffgeweckt; vnsinnig, so er angebunden wierd. – Rasch, 201.
44. Vnzeitige (oder langsame) wolthat ist ein vbelthat. – Egenolff, 311b; Lehmann, 907, 1; Gruter, I, 70; Petri, II, 565.
Lat.: Benefacta, male locata, malefacta habentur. (Faselius, 30.) – Intempestiva benevolentia nihil a simultate differt. (Philippi, I, 204; Seybold, 251.) – Par odio intempestiva benevolentia. (Seybold, 426.)
Schwed.: Otidigt wålgjord är illa anlagt. (Grubb, 657.)
45. Vnzeitliche wolthat hat weder danck noch grad. – Franck, I, 93a; Simrock, 1176; Petri, II, 849; Körte, 6932; Faselius, 30.
Frz.: A quoi bon présenter des noisettes à celui qui n'a plus de dents. – Quand les biens viennent les corps faillent. (Masson, 113.)
Poln.: Dano chleba gdy się zębów pozbył. – Nie wczas dają chleba husto, kiedy zębów w gębie pusto. (Masson, 113.)
46. Vor wolthat wenig danck, macht vnwillen vnnd bösen stanck. – Lehmann, 811, 8.
47. Vorgeworfene Wohlthat bleibt immer eine Wohlthat.
It.: Boccon rimproverato non affogò mai ni uno. (Biber.)
48. Wer für Wohlthat dankbar ist, macht für neue Wohlthat die Thür auf.
Lat.: Beneficia beneficiis pertexito, ne perpluant. (Gaal, 278.)
Ung.: A' háláadó szív sok jó-téteményt várhat. (Gaal, 278.)
49. Wer für Wohlthat erwartet Dank, der mag sich warten krank.
Böhm.: Za dobrodini neočekávej podĕkování. (Čelakovsky, 50.)
50. Wer mit der Wohlthat weilet (lang umgehet), der hat den Dank schon eingenommen. – Körte, 6934.
Frz.: Petit présent, trop attendu, n'est point donné, mais bien vendu. (Masson, 114.)
It.: Dono differito troppo aspettato non è donato, ma caro venduto. (Masson, 114.)
51. Wer mit Wohlthat prahlt, hat sich selbst bezahlt.
52. Wer sich gespendeter Wohlthaten rühmt, ist selbst ein Bettler.
Lat.: Beneficium se dedisse qui dicit, petit. (Philippi, I, 58.)
53. Wer sich seiner Wohlthat rühmt, verzehrt seinen Dank.
»Dem du einmal wohlgethan, rückst du's zehnmal ins Gewissen; thu ihm jetzt noch neunmal wohl, und die Rechnung sei zerrissen.«
[343] 54. Wer Wohlthat mit Uebelthat vergilt, ist des Teufels Bild.
Mdh.: Swer dem andern wol tuot, tuot er im da wider leit, daz ist ein grôziu bôsheit. (Gute Frau.) – Swer guot wider übel tuot, dem vüget got êr unde heil. (Zinkgref, 148.)
55. Wer Wohlthat nicht erwidern mag, gehört zu undankbarem Pack.
Lat.: Improbus est homo, qui beneficium scit sumere et reddere nescit. (Plautus.) (Philippi, I, 190.)
56. Wer Wohlthat säet, der erndt danck. – Henisch, 645, 1; Petri, II, 782.
57. Wer Wohlthaten annimmt, dem ist seine Freiheit feil.
Frz.: Qui prend, se vend.
Lat.: Beneficium accipere libertatem vendere est. (Binder II, 330; Philippi, I, 58; Seybold, 52.)
58. Wer Wohlthaten vergessen kann, der ist gar ein böser Mann.
Lat.: Hercle miserum est ingratum esse hominem. (Plautus.) (Philippi, I, 175.)
59. Wer Wolthat mit wohlthun erkauffen will, der treibt mit seinem wolthun wucher vnd hat sich seiner wolthat nicht zu rühmen. – Lehmann, 910, 35.
60. Wohlthat annehmen, ist Freiheit verkaufen. – Petri, II, 810; Körte, 6931.
Frz.: On n'est pris qu'en prenant. – Qui prend s'engage (se vend). (Masson, 382.)
Holl.: De weldaad heb ik ontvangen, de vrijheid is mij ontgaan. (Harrebomée, II, 449a.)
It.: Chi dell' altrui prende, la sua libertà vende. (Masson, 382.)
Span.: Pan ajeno caro cuesta. (Masson, 382.)
61. Wohlthat bringt Zinsen.
62. Wohlthat gewinnt jedermann. – Petri, II, 810.
63. Wohlthat gibt man nicht umsonst.
64. Wohlthat hat keinen Dank.
65. Wohlthat in Braubütten bringt Dank in Nussschalen. – Horn, Spinnstube, 1857, S. 213.
66. Wohlthat ist bei Dankbaren gut angelegt.
Lat.: Et bene apud memores veteris stat gratia facti. (Philippi, I, 138.)
67. Wohlthat ist eine stattliche Pflanze, ihre seltenste Blüte ist Dankbarkeit. (Pers.) – Spindler, Jude, II, 204.
68. Wohlthat ist gut angelegt, wenn man einem Gutes thut, der's werth ist.
69. Wohlthat ist keine Herrschaft.
Lat.: Beneficium non est dominium. (Heuseler, 396.)
70. Wohlthat ohn danck, ist essen ohn danck. – Henisch, 645, 2.
71. Wohlthat raubt Freiheit. – Winckler, XVI, 70.
72. Wohlthat schreibt man in Sand, Uebelthat in Stein.
Wohlthaten vergisst man schnell, Beleidigungen nie.
Frz.: Les bienfaits sont gravés sur le sable, et les injures dans l'airain. (Lendroy, 22.)
73. Wohlthat stillt den Zorn.
Schwed.: Wålgjord stillar wrede. (Grubb, 873.)
74. Wohlthat, übel angewandt, wird Uebelthat gar wohl genannt. – Körte, 6933.
75. Wohlthat veraltet bald. – Petri, II, 810.
76. Wohlthat will vergolten sein.
Schwed.: Wålgjärning bör wara skadelös. (Grubb, 873.)
77. Wohlthaten darf man nicht bereuen.
Dän.: Anger aldrig vel giort, thi godt giöres aldrig for meget. (Prov. dan., 29.)
78. Wohlthaten, die man einem vorwirft, sind keine Wohlthaten.
Frz.: Bienfait reproché, est à demi payé. – Un bienfait reproché, tient toujours lieu d'offense. (Cahier, 220, 221.)
Lat.: Beneficia si commemores, beneficia non sunt. (Seybold, 52.)
79. Wohlthaten, die man Undankbaren erzeigt, sind verloren.
Frz.: Le bienfait à l'ingrat, est perdu. (Kritzinger, 69b.)
80. Wohlthaten gibt man nicht umsonst.
Lat.: Beneficium datur propter officium. (Seybold, 53.)
81. Wohlthaten kann man nicht aufzwingen.
Lat.: Beneficium invito non datur. (Seybold, 53.)
82. Wohlthaten lähmen.
Lat.: Beneficium accipere est libertatem vendere. (Seybold, 52.)
[344] 83. Wohlthaten leben noch nach dem Tode.
Ein rabbinischer Spruch sagt: »Wohlthätigkeit errettet vom Tode: Zduku tazzil mi-muwes. Bei Leichenbegängnissen gehen die Gemeindediener, mit Armenbüchsen versehen, voran und fordern mit obigen Worten zu Geldspenden für wohlthätige Anstalten auf, wofür den Gebern eine Verlängerung des Lebens verheissen wird.«
Holl.: Weldaden leven nog na den dood. (Harrebomée, II, 449a.)
Lat.: Vivunt vita bona, post mortem si bona facta. (Sutor, 681.)
84. Wohlthaten machen Undankbare.
Holl.: De weldaden maken ondankbaren. (Harrebomée, II, 449a.)
85. Wohlthaten muss man nicht austrompeten.
Lat.: Beneficia in arta non mitto. (Seneca.) (Binder II, 329.)
86. Wohlthaten müssen dem, der sie gibt, den Mund verschliessen und dem öffnen, der sie empfängt.
It.: Il beneficio dee chiuder la bocca a chi lo fa, ed aprirla a chi lo riceve. (Biber.)
87. Wohlthaten schreibt man nicht in den Kalender. – Simrock, 11702; Eiselein, 358.
Frz.: Il n'y a chose qui dure moins que la mémoire des bienfaits. (Masson, 340.)
Lat.: Nemo beneficia in calendario scribit. (Eiselein, 358.)
Poln.: Długo sie dobre pamięta a złe dłużey. – Urazy pamiętamy dobr odziejstwa zapominamy. (Masson, 340.)
88. Wohlthaten schreibt man nicht ins Schuldbuch.
Jüdisch-deutsch in Warschau: Zduke (Wohlthätigkeit) soll kein Geld nit kosten ûn Gmiles- Chassadim (Gefälligkeiten) sollen kein Agnus- Nephesch (Verdruss) nit machen, wollten gewesen viel Zadikim (Gerechte, Fromme).
89. Wohlthaten sind des Dankes werth.
Lat.: Gratus debet esse, qui accepit beneficium. (Seybold, 206.)
90. Wohlthaten soll man nicht vergessen.
Lat.: Nihil est melius, quam memoria recte factorum. (Seybold, 348.) – Omnes immemorem beneficii oderunt. (Seybold, 407.)
91. Wohlthaten soll man nicht wägen.
Schwed.: Wäg intet wålgjord. (Grubb, 870.)
92. Wolthaten veralten in kurtzer zeit vnd werden bald vergessen. – Lehmann, 907, 3; Zinkgref, 58.
Holl.: Weldaden vergaat, ondeugd werd verheugd. (Harrebomée, II, 449a.)
Lat.: Gratia cito senescit. (Gaal, 1734.) – Simulae quis miseratus est, memoria interiit.
Ung.: Ki a' forrásból elegt ivott, háttal fordúl hoszá. (Gaal, 1734.)
93. Wolthaten vergehen wie Schnee. – Lehmann, 910, 45.
94. Wolthaten verlieren sich beim vndanckbaren wie Wasser im sande. – Lehmann, 810, 1.
95. Wohlthaten werden leichtlich alt, der Dankbarkeit vergisst man bald.
Lat.: Antiqua gratia dormit. (Seybold, 30.)
96. Wohlthaten werden selten wohl vergolten.
Dän.: Man betaller snarere uret end velgierning. (Prov. dan., 68.)
97. Woldath slopt1 gar lichtlik in, den wennich minschen danckbar sin. – Ebstorf, 28.
1) Jetzt: slöppt = schläft.
98. Wolthat wirdt bald vergessen, vbelthat hart zugemessen. – Lehmann, II, 883, 322; Gruter, III, 116; Zinkgref, IV, 405; Simrock, 11768; Körte, 6930.
Dän.: Intet døer snarere end velgierningen. (Prov. dan., 115.)
Schwed.: Wålgjärning förgjåtes snart. (Grubb, 873.)
*99. Für seine Wohlthat schlechten Dank haben.
*100. Wohlthat mit Wohlthat vergleichen. – Eyering, III, 581.
101. Ein Wohlthat, die beizeit geschicht, ist mehr als doppelt ausgericht. – Binder III, 4103.
102. Wohlthaten, die man still gegeben, sind Todte, die im Grabe leben, sind Blumen, die im Sturm bestehn und Sterne, die nie untergehn. – Weingärtner, 38.
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