Stute (Gebäck)

Stute (Gebäck).


1. Je lütter de Stuten, desto gröter ward de Bäcker sin Bûk (Bauch). (Rendsburg.)

Stute ist die plattdeutsche Bezeichnung für eine gewisse Form Weissbrot. Schatzmayr (Deutschlands Norden und Süden, Braunschweig 1869), der auch die beiderseitigen Spracheigenheiten miteinander vergleicht, sagt: »Enen richtigen pladdütschen S-chôl(westfälisch S-chal-)Jongen bekommt seine Keile, Kloppe, Haue, Klapse, Klitsche Holze (wovon z.B. Holzerei, die Keilerei auf der Wartburg u.s.w.) von die Vater, seine Stute, Stolle oder Bemme (süddeutsch Striezel, Weck, Ranftl, Scherzl u.s.w.) von die Mutter; dann geht er bei Müllersch oder nach S-chultens, wo er mit das Kind des Nachbars und mit vielen andern Kindern ›Haschens und Versteckens‹ oder ›Pîp‹ spielt, und zwar: auf das Feld oder in die Busch, oder an der Bêk (Bach) u.s.w.«


*2. Stuten un Twêback. (Holst.) – Schütze, IV, 220.

Wortspiel, um zu sagen: Stösse und Streiche auf den zwei Backen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 951.
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