1. Es ist kein Tempel, der nicht einmal Kirchweih' hat. – Parömiakon, 1609.
2. In den Tempeln lernt man mehr als bei den Tölpeln. – Parömiakon, 801.
3. Viel Tempel, wenig Gottesdienst. – Franck, Zeytbuch, I, LVIa.
4. Wer den Tempel Gottes verderbt, den verderbet Gott wieder. – Petri, II, 692.
5. Wer im Tempel ist, dem besorgt Gott das Haus.
*6. Aus dem Tempel jagen.
Von Austreibung der Wechsler nach Matth. 21, 12; Marc. 11, 15; Luc. 19, 45. Mit Vorliebe wird die Redensart aber in der Fassung von Joh. 1, 15 angewandt: »Zum Tempel hinaus.« (Büchmann, 8. Aufl., S. 214; Lindau, Gegenwart, Berlin 1874, S. 364.)
*7. Ein Tempel neben einer Mördergrube.
Lat.: Gladius plumbeus in eburnea vagina. (Frob., 331; Philippi, I, 169.)
*8. Én ton Tempel henut jag'n. – Eichwald, 1913.
*9. Er ist schon beim Tempel draussen. (Baiern.)
Ist entronnen.
*10. Es ist ein Tempel über eine Latrine gebaut.
»Schöne Glieder bedeuten schöne Gemüter, sonst war ein Tempel vber ein Laddrin gebawt, vnd ein Altar vber ein Mördergrub.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 132.)
*11. He wêt nêt van Tempel of Moses. (S. ⇒ Tes und ⇒ Tewes.) – Kern, 156.
*12. Mit Tempel und Altar. – Eiselein, 588.
Lat.: Una cum templis et aris. (Eiselein, 588.)
*13. Sehen, wo der Tempel ein Loch hat. – Herberger, Ib, 517.