Zettel

1. Der Zettel ist gut, aber der Eintrag (Schuss) taugt nichts.Eiselein, 658; Simrock, 12092.


2. Der Zettel ist Geist, der Eintrag Fleisch.Eiselein, 217.


*3. Durch Zettel und Brief ein Loch reden.Eiselein, 655.


*4. Es ist ein passauer Zettel.

Ein Zaubermittel. Ein Student, Namens Christian Elsenreit'n, versuchte zu Anfang des 17. Jahrhunderts in einem Gässchen rückwärts des Rathhauses, wo er sich aufhielt, durch Anfertigung von Zauberzetteln, die gegen Verwundungen schützen sollten, zu Ansehen und Reichthum zu gelangen. Auf diesen Zetteln war zu lesen: »Teufel, hilf mir, Leib und Seele geb' ich dir!« Wer sich vor jeder Schuss-, Hieb- oder Stichwunde sicher stellen wollte, verschluckte einen solchen Zettel. Starb er innerhalb der ersten 24 Stunden, so gehörte seine Seele, wie man glaubte, dem Teufel an. (Vgl. Erhard, Geschichte der Stadt Passau.)


*5. Kaan Zettel (Lotterielos) un doch getroffen. Tendlau, 628.

Wenn jemand, obgleich nicht im mindesten bei einer Sache betheiligt, dennoch bei deren übeln Folgen mitbüssen muss.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 566.
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