[272] Niederösterreich, Österreich unter der Enns, Erzherzogtum, Kronland des zisleithanischen Teils der Österr.-Ungar. Monarchie [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie III], 19.825 qkm, (1900) 3.100.493 meist deutsche E. (92,5 Proz. Katholiken, 5 Proz. Israeliten, 2,1 Evangelische), von Ungarn durch die March und Leitha, von Oberösterreich durch die Enns geschieden, wird von der Donau in zwei Teile geteilt und ist zum größten Teile gebirgig, bes. im S.: Alpenland und Alpenvorland (mit Schneeberg, 2075 m, und Semmering), Wiener Wald (im Schöpfl bis 893 m), Bucklige Welt (im Rosaliengebirge bis 744 m); im N. (den Waldvierteln) der Greiner Wald (bis 1060 m), Weinsberger Wald (1039 m), das Manhartsgebirge (536 m). Ebenen zu beiden Seiten der Donau: Ybbs-, Tullner Feld, Wiener Becken, Stein-, Marchfeld. Ackerbau, Wein- und Obstbau bedeutend. Bergbau auf Eisen, Braun-, Steinkohle. Industrie und Gewerbe (bes. in der Hauptstadt Wien) in hoher Blüte. Der Landtag zählt 78 Mitglieder im Abgeordnetenhause ist N. durch 46 Mitglieder vertreten. An der Spitze der polit. Verwaltung steht der Statthalter in Wien. Drei Städte mit eigenem Statut und 23 Bezirkshauptmannschaften. Oberlandes-, Landesgericht in Wien. Wappen: blauer Schild mit fünf goldenen Adlern, auf dem Schilde der Erzherzogshut [Abb. 1251]; Landesfarben Blau-Gold. – Vgl. »Topographie von N.« (5 Bde., 1871-1903); »Die Österr.-Ungar. Monarchie in Wort und Bild«, Bd. 1 u. 4 (1886-88); Rusch, »Landeskunde von N.« (2. Aufl. 1900).