[738] Cannabich, 1) Christian, Komponist und Dirigent, geb. 1731 in Mannheim, gest. 22. Febr. 1798 in Frankfurt a. M. (auf einer Reise), Schüler von Joh. Stamitz, wurde schon 1747 Mitglied des kurfürstlichen Orchesters in Mannheim, 1759 Konzertmeister und 1775 Kapellmeister und siedelte bei der Verlegung von Karl Theodors Hof nach München (1778) mit dem Orchester dorthin über, wo er bis zu seinem Tod in gleicher Stellung wirkte. Cannabichs historische Bedeutung liegt in seinen Symphonien, welche die moderne Orchesterbehandlung ausbilden und zu Haydn und Mozart überleiten.
2) Johann Günther Friedrich, geogr. Schriftsteller, geb. 21. April 1777 in Sondershausen, gest. daselbst 2. März 1859, studierte in Jena Theologie. ward 1807 Rektor an der Stadtschule zu Greußen, 1819 Pfarrer zu Niederbösa und 1835 zu Bendeleben und lebte seit 1848 in Sondershausen. Weitverbreitet war sein »Lehrbuch der Geographie« (Sondersh. 1816. 18. Aufl., bearbeitet von Ortel, Weim. 187175, 2 Bde.) und seine »Kleine Schulgeographie« (1818). Außerdem bearbeitete er Teile des »Vollständigen Handbuchs der Erdbeschreibung« (Weim. 181927,[738] 23 Bde.) und den 6. und 23. Band der »Neuesten Länder- und Völkerkunde« (das. 1821 u. 1827); ferner »Statistisch-geographische Beschreibung des Königreichs Preußen« (Dresd. 182728, 6 Bde.; neue Ausg. 1835); »Statistische Beschreibung des Königreichs Württemberg« (das. 1828, 2 Bde.); »Neuestes Gemälde von Frankreich« (das. 183132, 2 Bde.); »Neuestes Gemälde des europäischen Rußland und des Königreichs Polen« (das. 1833, 2 Bde.); das »Hilfsbuch beim Unterricht in der Geographie« (Eisl. 183338, 3 Bde.; 2. Aufl. 1844) und den »Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie« (2. Aufl., das. 1836).