Cotta [2]

[313] Cotta, 1) Heinrich, Forstmann, geb. 30. Okt. 1763 im Forsthaus Klein-Zillbach bei Wasungen, gest. 25. Okt. 1841 in Tharandt, studierte in Jena 1784 und 1785, ward 1789 Forstläufer in Zillbach und gründete hier 1795 eine Privatforstlehranstalt. 1811 ging er als Forstrat und Direktor der Forstvermessung nach Sachsen mid verlegte seine Forstlehranstalt, die 1816 zu einer königlichen Forstakademie erhoben wurde, nach Tharandt. Cottas Bedeutung für die Forstwissenschaft liegt vorzugsweise auf dem Gebiete der Forsteinrichtung und des Waldbaues, auf beiden hat er Gedanken ausgesprochen, deren Ausbau selbst die heutige Zeit noch bewegt. Als Lehrer genoß er eines europäischen Rufes. Die Staatsregierung ließ ihm 1851 im akademischen Forstgarten ein Monument errichten. Er schrieb: »Systematische Anleitung zur Taxation der Waldungen« (Berl. 1804); »Naturbeobachtungen über die Bewegung und Funktion des Saftes in den Gewächsen, mit vorzüglicher Hinsicht auf Holzpflanzen« (Weim. 1806); »Anweisung zum Waldbau« (Dresd. 1817, 9. Aufl. 1865); »Entwurf einer Anweisung zur Waldwertberechnung« (das. 1817,4. Aufl. 1849); »Die Verbindung des Feldbaues mit dem Waldbau« (das. 1819–22,4 Hefte); »Anweisung zur Forsteinrichtung und Abschätzung« (das. 1820), dazu als 2. Teil: »Erläuterung der Forsteinrichtung durch ein ausgeführtes Beispiel« (Dresd. u. Leipz. 1832); »Hilfstafeln für Forstwirte und Forsttaxatoren« (das. 1821, 2. Aufl. 1841); »Tafeln zur Bestimmung des Inhalts und Wertes ausgearbeiteter Hölzer« (16. Aufl., das. 1886); »Grundriß der Forstwissenschaft« (das. 1832, 6. Aufl. 1871). Cottas Biographie schrieb Konr. Beyer in »Zillbach« (Wien 1873, Sonderausgabe 1881).

2) Bernhard von, Geognost, Sohn des vorigen, geb. 24. Okt. 1803 in Klein-Zillbach, gest. 14. Sept. 1879 in Freiberg, studierte 1827–31 in Freiberg Bergbauwissenschaften, dann in Heidelberg die Rechte, ward 1840 Sekretär der Forstakademie zu Tharandt, 1841 Professor der Geognosie zu Freiberg und trat 1874 in den Ruhestand. Von 1833–42 beteiligte er sich an der Bearbeitung der »Geognostischen Karte des Königreichs Sachsen« und lieferte 1843–43 eine geognostische Karte von Thüringen. Er schrieb: »Geognostische Wanderungen« (Dresd. u. Leipz. 1836–1838, 2 Bde.); »Anleitung zum Studium der Geognosie und Geologie« (das. 1839, 3. Aufl. 1849); »Geologische Briefe aus den Alpen« (das. 1850); »Gangstudien« (Freiberg 1847–62,4 Bde.); »Deutschlands Boden, sein geologischer Bau und dessen Einwirkung auf das Leben des Menschen« (Leipz. 1854, 2 Bde.; 2. Aufl. 1858); »Die Lehre von den Erzlagerstätten« (das. 1855, 2. Aufl. 1859–61); »Die Erzlagerstätten Europas« (das. 1861); »Die Erzlagerstätten Ungarns und Siebenbürgens« (mit v. Fellenberg, das. 1862) und »Die Erzlagerstätten im Banat und in Serbien« (Wien 1864); »Der innere Bau der Gebirge« (Freiberg 1851); »Geologische Bilder« (Leipz. 1852,6. Aufl. 1876); »Briefe über Humboldts Kosmos« (1. Teil, 3. Ausg., das. 1855; 2. Teil, 2. Ausg. 1856); »Geologische Fragen« (das. 1857–1858); »Die Geologie der Gegenwart« (das. 1866, 5. Aufl. 1878); »Über das Entwickelungsgesetz der Erde« (das. 1867); »Die Dendrolithen« (Dresd. 1832); »Die Gesteinslehre« (Freiberg 1855, 2. Aufl. 1862); »Die Lehre von den Flözformationen« (das. 1856); die »Kohlenkarte von Sachsen« (das. 1856); »Katechismus der Geologie« (Leipz. 1861, 4. Aufl. 1885); »Der Altai, sein geologischer Bau und seine Erzlagerstätten« (das. 1871); »Beiträge zur Geschichte der Geologie« (das. 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 313.
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