Goodall

[128] Goodall (spr. gúddel), Frederick, engl. Maler, geb. 17. Sept. 1822 in London, begann seine Studien unter Leitung seines Vaters Edward G. (1795 bis 1870), eines Kupferstechers, und erhielt 1836 von der Society of Arts eine Medaille und bald darauf einen Preis für sein erstes Ölgemälde: die Leiche eines Bergmanns, bei Fackellicht gefunden. Reisen in Frankreich, Wales, Belgien und Irland lieferten ihm den Stoff zu vielen Bildern, die schnell beliebt wurden, wie z. B.: das Zigeunerlager, der Traum des Soldaten, Hunt the slipper, das Postbureau, Paris 1848, das Dorffest (1847, in der Nationalgalerie), der Ball zugunsten der Witwe und ein glücklicher Tag Karls I. (1855). Eine 1860 nach Italien und dem Orient unternommene Reise erweiterte seinen Anschauungskreis. Es entstanden nun die Bilder: Vorlesung aus »Tasso« in Chioggia, Frühmorgen in der Wüste, Rückkehr eines Pilgers von Mekka, Nilüberschwemmung, Mater dolorosa. Rebecka am Brunnen. Von seinen letzten Bildern sind die hervorragendsten: Schafwäsche bei den Pyramiden pou Gizeh, Wasserträger in Ägypten (1877), die Tochter Labans, der Palmsonntag (1878), Inneres einer Moschee in Kairo (1880), Memphis und Schafschur in Ägypten (1892). Sorgsame Ausführung charakterisieren namentlich seine frühern Bilder; bei den spätern wird seine Behandlung breiter, ohne jedoch der Solidität zu entbehren. Seine Aquarelle stehen künstlerisch höher als seine Ölgemälde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 128.
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