[239] Graser, Johann Baptist, freisinniger katholischer Pädagog, geb. 11. Juli 1766 in Eltmann (Unterfranken), gest. 18. Febr. 1841 in Bayreuth, studierte auf dem Klerikalseminar in Würzburg, ward 1790 zweiter Direktor der erzbischöflichen Pagerie und des Virgilianischen Kollegiums in Salzburg, 1804 Professor der Theologie an der Universität in Landshut, bald darauf Oberschulkommissar der Fürstentümer Bamberg und Würzburg, 1810 Regierungs- und Oberschulrat des Obermainkreises in Bayreuth und trat 1825 in den Ruhestand. Sein Hauptwerk: »Divinität oder Prinzip der einzig wahren Menschenerziehung« (Bayreuth 1810, 3. Aufl. 1830), steht auf dem Boden der Schellingschen Philosophie. Er begründete die jetzt allgemein verbreitete Schreib-Lesemethode und versuchte den Taubstummenunterricht in die allgemeine Volksschule zu verlegen. Von seinen Schriften sind noch hervorzuheben: »Elementarschule fürs Leben in ihrer Grundlage« (1817; 4. Aufl., Hof 1839), »in der Steigerung« (1827; 2. Aufl., das. 1845), »in ihrer Vollendung« (hrsg. von Ludwig, das. 1841); »Der durch Gesicht und Tonsprache dem Leben wiedergegebene Taubstumme« (Bayreuth 1829, 2. Aufl. 1834); »Die Erziehung der Taubstummen in der Kindheit« (hrsg. von Ludwig, Hof 1843). Vgl. Leisker, Die Pädagogik Grasers (Leipz. 1879); Wieck, Joh. Baptist G. (Bd. 13 u. 14 von Greßlers »Klassikern der Pädagogik«, Langensalza 1891).