Kölbing

[258] Kölbing, Eugen, Anglist, geb. 21. Sept. 1846 in Herrenhut, gest. 10. Aug. 1899 in Herrenalb, studierte in Leipzig, wirkte 1871–72 als Gymnasiallehrer in Chemnitz, darauf als Bibliotheksbeamter in Straßburg, wurde 1873 an der Universität Breslau Privatdozent, 1880 außerordentlicher, 1886 ordentlicher Professor für englische Sprache und Literatur. Er gab unter anderm heraus: »Untersuchungen über den Ausfall des Relativ-Pronomens in den germanischen Sprachen« (Straßb. 1872); mehrere altnordische Sagas; »Beiträge zur vergleichenden Geschichte der romantischen Poesie und Prosa des Mittelalters« (Bresl. 1876); »Chanson de Roland« (nach der Venezianer Handschrift IV, Heilbr. 1877); »Die nordische und englische Version der Tristansage« (mit Übersetzung, das. 1878–82, 2 Bde.); die mittelenglischen Romanzen »Amis and Amiloun« (das. 1884, Bd. 2 der von ihm begründeten »Altenglischen Bibliothek«); »Sir Bevis of Hamtoun« (Lond. 1885–94); »Ipomedon« (Bresl. 1889); »Arthour and Merlin« (Leipz. 1890); ferner Byrons »Siege of Corinth« (1893) und »Prisoner of Chillon« (1896). Er begründete 1877 die Zeitschrift »Englische Studien«, in der 1900 seine Lebensbeschreibung erschien (Bd. 27, S. 161–213).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 258.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika