Möhler

[22] Möhler, Johann Adam, namhafter kath. Theolog, geb. 6. Mai 1796 in Igersheim, gest. 12. April 1838 in München, empfing 1819 die Priesterweihe und wurde 1820 Präparant am Wilhelmsstift und theologischer Repetent an der Universität Tübingen. 1823 habilitierte er sich an der Universität Tübingen für Kirchenrecht, Kirchengeschichte und Patristik und wurde 1826 zum außerordentlichen, 1828 zum ordentlichen Professor der Theologie ernannt. 1835 folgte er einem Ruf in gleicher Eigenschaft nach München. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Die Einheit in der Kirche oder das Prinzip des Katholizismus« (Tübing. 1825, 2. Aufl. 1843); »Athanasius d. Gr. und die Kirche seiner Zeit, besonders im Kampf mit dem Arianismus« (Mainz 1827, 2. Aufl. 1844); »Symbolik« (das. 1832, 11. Aufl. 1891; franz. Übersetzung, 2. Aufl., Par. 1852; ital., 4. Aufl., Mail. 1853; engl., 5. Aufl., Lond. 1906), worin er den Protestantismus durch Idealisierung des Katholizismus bekämpfte, und »Neue Untersuchungen der Lehrgegensätze zwischen den Katholiken und Protestanten« (Mainz 1834; 5. Aufl., Regensb. 1900; eine Verteidigung der »Symbolik« gegen Baur in Tübingen). Seine »Gesammelten Schriften und Aufsätze« (Regensb. 1839–40, 2 Bde.) gab Döllinger, seine »Patrologie oder christliche Literärgeschichte« (das. 1840) Reithmayr, seine »Kirchengeschichte« (das. 1867–70, 3 Bde.) Gams heraus. Vgl. Friedrich, Joh. Adam M., der Symboliker (Münch. 1894); Knöpfler, Joh. Adam M. (das. 1896); Goyau, Moehler (Par. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 22.
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