[351] Saarburg, 1) Kreisstadt im preuß. Regbez. Trier, 159 m ü. M., an der Mündung der Leuk in die Saar und mit Station Beurig- S. an der Staatsbahnlinie Saarbrücken-Konz, hat eine evangelische und eine gotische kath. Kirche, Ruinen eines kurtrierschen Residenzschlosses, ein kath. Lehrerinnenseminar, eine landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, Oberförsterei, Glockengießerei, Gerberei, Möbel- und Zigarrenfabrikation, Weinbau, Schiffahrt und (1905) 2186 meist kath. Einwohner. Gegenüber auf dem rechten Saarufer das Dorf Beurig (s. d.). S. verdankt seinen Ursprung der im 10. Jahrh. von dem Grafen Siegfried von Luxemburg erbauten Burg, die 1036 an das Erzstift Trier kam. 1291 verlieh König Rudolf S. Stadtrechte. 1522 wurde S. vergeblich von Franz von Sickingen belagert, aber 1552 die Burg von Markgraf Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach zerstört. S. wurde 1727 französisch und 1815 preußisch. Die malerische Burgruine und Teile der Stadtmauer sind erhalten. Vgl. Hewer, Geschichte der Burg und Stadt S. (Trier 1862). 2) Kreis- und Kantonshauptstadt im deutschen Bezirk Lothringen, an der Saar, Knotenpunkt der Eisenbahnen Straßburg-Deutsch-Avricourt, S.-Alberschweiler und S.-Saargemünd, 315 m ü. M., hat eine evangelische, eine katholische und eine Garnisonkirche, eine Synagoge, ein Gymnasium, eine landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, Hauptzollamt, Oberförsterei, Fabrikation von Uhrfedern, Handschuhen und Stickereien, Maschinenbau, ein Elektrizitätswerk, Bierbrauerei, Getreidehandel und (1905) mit der Garnison (Stab der 59. Infanterie- und 30. Kavalleriebrigade, ein Infanterieregiment Nr. 97,2 Ulanenregimenter Nr. 11 und 15 und 2 Abteilungen Feldartillerie Nr. 15) 9818 meist kath. Einwohner. S., zur Römerzeit pons Saravi, im Mittelalter »Kaufmanns-Saarbrück« genannt, gehörte lange zum Bistum Metz, wurde nebst der Herrschaft S. 1475 vom Herzog von Lothringen besetzt, 1561 an ihn abgetreten, aber 1661 an Frankreich überlassen.