[169] Badeschwamm (Spongia officinalis L., Achilleum, Gemeiner Waschschwamm od. Levantischer Schwamm), Art der Seeschwämme (s. d)., Ordnung Pflanzenthiere, rundlich, etwas kreiselförmig, oben flachgewölbt, groblöcherig; Oberfläche etwaszottig, mit weiten Öffnungen, wenn er getrocknet ist, braun, gelblich od. röthlich. kommt häufig im Mittel- u. Rothen Meere bis Indien vor; frisch ist er grün u. mit einem Schleim wie mit einer Rinde thierischer Natur umzogen, die gleich abgewaschen werden muß wenn der Schwamm nicht faulen soll. Er besteht aus den feinsten Röhrchen, die unter sich in Verbindung stehen, u. findet sich gewöhnlich, 3 bis 4 Fuß groß, an Felsen, wo er bes. von griechischen Tauchern, namentlich der Insel Syra, von den Steinen des Meeresgrundes abgelöst u. an die Luft gebracht wird. Die seinen gelben B-e kommen bes. aus Korfu, Sicilien u. Neapel. Sp. usitatissima, gemeiner Badeschwamm, kreiselförmig, filzig, sehr porös, oben ausgehöhlt, mit in Reihen stehenden Löchern, außen zuweilen lappig; die besten u. feinsten Schwämme kommen von der amerikanischen Küste. Nach neueren Untersuchungen enthält der B. Jodine. Je weicher u. lichtfarbener er ist, je kleiner seine Öffnungen sind, desto besser ist er zum technischen Gebrauch; die gröbere, mehr braune als gelbe Art, heißt Pferdeschwamm (Sp. equorum), in Tunis Gelines (blaue Gerbin. braune Spahr), die kleineren heißen Spritzlinge. In dem schlechten finden sich kalkartige Körper, Schwammsteine (Lapides spongiarum). Kropfschwamm sind kleine Stückchen, aus denen die Apotheker Kropfpulver machen. Seine Fähigkeit, Wasser einzusaugen, dadurch aufzuschwellen u. weich zu werden, ohne sich selbst in seiner Substanz zu verändern, machen ihn zum bequemen Reinigungsmittel beim Baden u. Waschen. Vor dem Gebrauch wird er in laues Wasser od. laue Milch eingeweicht u. die Steine herausgeklaubt. Man braucht ihn ferner zum Einlegen in Wunden, die viel eitern, s. Preßschwamm; Gebrannter Schwamm (s.d.) od. Schwammkohle (Sp. tosta) dient als Heilmittel gegen Kropf.