Below [2]

[549] Below, Gust. Friedr. Eugen v. B., geb. 1791 zu Trakehnen in Ostpreußen, trat 1807 als Lieutenant in die preußische Armee, nahm an den Feldzügen der Jahre 1812 in Rußland, 1813 in Deutschland u. 1814 in Frankreich als Adjutant im Hauptquartier Yorks Theil, fungirte 1815 als Rittmeister u. Generalstabsoffizier im Hauptquartier Bülow's von Dennewitz, kam nach dem Frieden zum großen Generalstab nach Berlin u. versah die Stellung des Generalstabschefs vom 2. Armeecorps. In dieser Periode verfaßte er auf Veranlassung des damaligen Kronprinzen ein Memoire an den Kriegsminister über die Nothwendigkeit der Errichtung einer preußischen Seewehr zur Küstenvertheidigung. Im Laufe der nächsten Jahre wurde B. verschiedentlich mit höheren militärischen Aufträgen betraut u. 1840 bei der Thronbesteigung des Königs Friedrich Wilhelm IV. zu dessen Flügeladjutanten u. 1849 zum Generallieutenant ernannt. Nebenher hatte sich B. lebhaft an den ständischen Angelegenheiten Ostpreußens betheiligt; er hatte 1831–41 den Landtagen zu Königsberg u. Danzig, so wie dem sich in Berlin versammelnden Ausschuß beigewohnt u. namentlich für Verbesserung der Communicationen in Ostpreußen, für eine bessere Vertretung der Städte u. Landgemeinden, so wie überhaupt für eine Umbildung der Provinziallandtage nach Kräften gewirkt. Beim Antritt des Erzherzogs Johann als Reichsverweser wurde B. nach Frankfurt gesendet, um die Zustimmung Preußens zu erklären, u. später erhielt er vom Reichsverweser für Preußen die Vollmacht zur Abschließung des Malmöer Waffenstillstandes mit Dänemark. 1849 saß B. in der 1. Kammer, sodann im Unionsparlament zu Erfurt u. ging im Mai 1850 noch einmal nach Kopenhagen, um auf Grund der Bedingungen des sogenannten einfachen Friedens zu unterhandeln. Hierauf wurde er wieder zur 1. Kammer erwählt, legte aber 1851 sein Mandat nieder u. kehrte nach Königsberg zurück, wo er am 30. Novbr. 1852 starb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 549.
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