Birken

[808] Birken. Siegmund v. B. (eigentlich Betulius), geb. 25. April 1626 in Wildenstein bei Eger in Böhmen: flüchtete mit seinem Vater wegen Religionsverfolgungen nach Franken u. nach Jena, studirte hier seit 1643 Anfangs die Rechte, nachher Theologie, wurde 1646 Lehrer der Prinzen Anton Ulrich u. Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel u. nachher zu Dannenberg einer mecklenburgischen Prinzessin, kehrte 1648 nach Nürnberg zurück u. ordnete 1650 die Festlichkeiten wegen Vollziehung des Westfälischen Friedens daselbst, ward deshalb 1654 geadelt u. gekrönter kaiserlicher Poet, auch 1658 unter dem Namen Floridan od. Tausendschön Oberbirt des Pegnitzschäferordens u. st. 12. Juni 1681. Seine poetischen Schriften sind allegorische Festspiele u. lyrische Gedichte, darunter 52 deutliche Lieder, von denen mehrere, z.B. Jesu, deine Passion: Lasset uns mit Jesu ziehn etc., in Gelangbüchern Aufnahme gefunden haben. Er schrieb mich: Spiegel der Ehren des Hauses Ostereich, Nürnb. 1668. Fol., 3 Bde.; Deutsche Rede-, Birke- u. Dichtkunst. Seine Gedichte füllen den 9. Bd. von W. Müllers Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh., Lpz. 1826.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 808.
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