Dillenburg

[154] Dillenburg, 1) Amt im Herzogthum Nassau, an das Amt Herborn, das Großherzogthum Hessen u. an Preußen grenzend; liegt am Westerwald, hat hohe, bewaldete Berge, wiesenreiche Thäler, wenig Getreide-, aber vorzüglichen Obstbau; 4,3 QM., 17,400 Ew., welche meist durch Leinen- u. Damastweberei, in 12 Eisenhämmern u. Hütten, 1 Kupferhütte, 1 Drahtzuge etc. ihren Erwerb finden; 2) Haupt- u. Amtssitz desselben, an der Dill, Hof-, Appellations- u. Criminalgericht, 2 evangelische u. 1 katholische Kirche, Waisenhaus, Pädagogium (seit 1536), Pottaschensiederei, Tabaksfabrik u. Kupferhütte Isabelle; das Schloß wurde 1760 bei der Belagerung durch die Franzosen zerstört; 2850 Ew.; Geburtsort Wilhelms von Nassau. D. war ein Fürstenthum, das seit 1255 eine eigene nassauische darnach benannte Linie besaß; es fiel 1739 mit dem Tode des letzten Fürsten Christian an Nassau-Diez, war 1806 ein Theil des Großherzogthums Berg u. kam 1814 wieder an Nassau. D. wurde in der Nacht vom 7. zum 8. Januar 1760 vom Prinzen Ferdinand von Braunschweig überrumpelt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 154.
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