Gerdil

[223] Gerdil, Hyacinth Sigismund, geb. 1718 zu Samoens in Savoyen, trat in die Congregation der Barnabiten, studirte in Bologna Philosophie, Theologie, alte u. neuere Sprachen, wurde 1737 Professor der Philosophie in Macerta u. bald darauf in Casale, 1740 Professor der Philosophie an der Universität in Turin u. 1754 Professor der Moraltheorie, später Erzieher des Prinzen Karl Emanuel von Piemont, unter Pius VI. Rath des heiligen Officiums, Bischof von Dibon u. 1777 Cardinal, bald darauf Präfect der Propaganda u. Mitglied von fast allen Consistorien. Nach der Einnahme Roms durch die Franzosen 1798 zog er sich in das Seminar der Abtei della Clusa zurück u. lebte nach der Wahl Pius VII. wieder in Rom, wo er 1802 starb. Er war einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit u. einer der weisesten Rathgeber des päpstlichen Stuhles.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 223.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika