[424] Litanei (v. gr., Bittgebet), 1) das in der Katholischen Kirche übliche Wechselgebet, bei welchem der Vorbeter die Namen Gottes od. der Heiligen mit Hinzusetzung einer Reihe von Bitten ausspricht, u. das Volk mit »Erbarme dich unser, erhöre uns, bitte für uns« etc. abwechselnd antwortet. Zahlreiche Formulare dieser Art von gemeinsamem Gebet finden sich in den Gebetbüchern. Ihr Ursprung liegt in dem beliebten u. abwechselnden Ausrufen des Kyrie eleïson der früheren Jahrhunderte. Die gebräuchlichsten u. von der Kirche anerkannten L-n sind: die L. von allen Heiligen, welche die älteste ist u. in großen zeitlichen u. geistlichen Nöthen, bei wichtigen Weihehandlungen etc. gebetet wird; die Lauretanische L., hat ihren Namen von Loretto (Lauretum), wo sie entstanden sein soll, u. ist eine Lobpreisung u. Anrufung der Heiligen Jungfrau; die L. vom Ramen Jesu, welche im Anfange des 15. Jahrh. entstanden zu sein scheint. In der Protestantischen Kirche kommt die L. meist nur noch als Kirchengebet an Buß- u. Bettagen vor u. nur hin u. wieder wird sie, wie ursprünglich, von dem Geistlichen vorgesungen u. von der Gemeinde mit dem Refrain »Erhör' uns lieber Herr Gott« respondirt. Gegen den Charakter her L. ist die Verwendung des Textes zu einer geistlichen, Musik, wie esz.B. Mozart that. 2) Wiederholte u. ermüdende Reihe von Klagen.