Louisenorden

[540] Louisenorden, 1) Orden von Louise Ulrike (Orden vom Fächer), gestiftet 1744 von der damaligen Kronprinzessin, spätern Königin Louise Ulrike von Schweden; Decoration: goldenes Schild mit goldenem Reif, worin der Wahlspruch: La liaison fatit ma valeur, la division me perd, steht; unter dem Schild die 4 Spitzen eines goldnen Andreaskreuzes u. ein senkrechter Ballen, darüber die goldene Königskrone. Später auch an Herren als Hofehre vertheilt, jetzt erloschen; 2) Damenorden in Preußen, am 3. Aug. 1817 vom König Friedrich Wilhelm III. zur Erinnerung an die Königin Louise gestiftet u. zur Anerkennung des edlen Strebens der Frauen, so wie für glänzende Beweise von[540] Vaterlandsliebe (in dem Jahr 1813 u. 14) u. Menschenfreundlichkeit. Er sollte nur 100 Mitglieder zählen, aber ohne Unterschied des Standes u. der Religion (daher erhielten ihn auch Jüdinnen, tragen aber statt des Kreuzes die goldene Medaille), die dem preußischen Staate durch Geburt, Verheirathung od. Nationalisirung angehören müssen. Durch königliches Patent vom 15. Juli 1850 erfolgte eine Erneuerung des L-s zur Verleihung desselben an solche Jungfrauen u. Frauen, welche sich durch die Pflege von Verwundeten u. andere hochherzigen Handlungen in den Jahren 1848 u. 1849 ausgezeichnet u. um das Vaterland verdient gemacht hatten. Eine Prinzessin des königlichen Hauses ist Großmeisterin; das Ordenscapitel besteht aus 5 Frauen. Der Orden hat nur eine Klasse; Decoration: Kreuz von Gold u. schwarz emaillirt; aus der Vorderseite auf blauem Grunde ein L., umgeben von einem Sternenkranz; auf der Rückseite auf gleichem Grunde 1813/1814 u. seit der Erneuerung 1848/1849. An einer Schleife des weiß u. schwarzen Bandes des Ordens des eisernen Kreuzes wird es aus der linken Brust getragen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 540-541.
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