[236] Universalsonnenuhr, eine zusammengesetzte Sonnenuhr, mit welcher man nicht nur die Stunden u. Minuten der Tageszeit, sondern auch die genaue Mittagslinie, die Höhe der Sonne u. des Mondes u. den Azimuth der Sonne u. des Mondes erforschen kann. Die Haupttheile derselben sind: ein Ring, welcher den Äquator des Himmels vorstellt; auf demselben sind die Stunden u. Minuten der Tageszeit verzeichnet. Ein halber Ring, welcher den Meridian des Himmels vorstellt; auf demselben sind die Grade der Polhöhe verzeichnet. Ein Ring, welcher die Ost- u. Westseite des Meridians beschreibt; er trägt den Äquator- u. Meridianring u. die Pole. In diesem Ringe steht ein schwarzes Bret, an beiden Polen befestigt u. um die dadurch entstandene Achse drehbar. Auf diesem Brete sind die 12 Monate mit Eintheilung der Tage u. die 12 Himmelszeichen mit Eintheilung der Grade derselben verzeichnet. Über diesem Brete ist ein Schieber mit einem Loche angebracht, durch welches die Sonne schimmern kann. Auch ist an dem Brete eine Schnur mit einem Gewichte angebracht, welche an dem Meridian herabhängt, wodurch man die Uhr nach jeder Polhöhe richten kann. Das Ganze befindet sich in einem völlig horizontal zu stellenden Gestelle. Beim Gebrauche wird die vordere Seite ungefähr gegen Mittag, also der Meridianring gegen jedesmaliges Datum geschoben, u. die Maschine im Gestelle so gerückt, daß die Gewichtsschnur die Polhöhe des Ortes zeigt. Alsdann dreht man das Gestelle u. das schwarze Bret, bis die Sonne durch das Loch des Schiebers auf die mittelste Linie des Äquatorringes scheint u. die Stunde des Tages anzeiget. Darnach kann man die wirkliche Ost u. Westlinie bestimmen u. durch Kreuzlinien unter gleichem Winkel gezogen, findet man die wirkliche Mittagslinie. Um die Sonnen- od. Mondeshöhe zu finden, dreht man den Ost- u. Westring so lange, bis die Sonne u. der Mond durch die kleinen Löcher der Dioptern, welche an den Polen angebracht sind, gerade hindurch scheint; nun zeigt die Gewichtsschnur am Meridianringe die verlangte Höhe. Um den Azimuth zu finden, setzt man die Uhr zuerst auf den Durchschnittspunkt der gefundenen Mittags-, Ost- u. Westlinie u. dreht sie dann, bis die Sonne wieder durch die Löcher der Dioptern gerade hindurch scheint, so bekommt man den Azimuthwinkel.