Werth [3]

[112] Werth (Wierdt), Johann Freiherr von W., auch Jean de Weert, od., wie er sich selbst schrieb, Jan von Wirth, geb. 1594 zu Weert in Brabant, stammte aus einer Bauernfamilie, diente Anfangs im spanischen Heere unter Spinola, trat aber 1631 als Rittmeister in baierische Dienste, wo er schnell bis zum General stieg. Bei Nördlingen, 1634, leistete er vorzügliche Dienste, fiel dann, nachdem er 1637 Ehrenbreitstein erobert hatte, in Frankreich ein, brandschatzte die Champagne u. nahm den Marschall Bonnivet gefangen. Im März 1638 verlor er gegen den Herzog Bernhard von Weimar die Schlacht bei Rheinfelden, fiel in Gefangenschaft u. saß bis zum März 1642 zu Nancy, wo er mit noch zwei Generalen gegen den schwedischen General Horn ausgewechselt wurde. Er wurde nun General en chef der kurbaierischen Armee, focht in Böhmen, Hessen u. Schwaben, entsetzte Rottweil, nahm bei Möhringen 10 Regimenter Franzosen gefangen u. rettete in der zweiten Schlacht von Nördlingen 1645 nach Mercys Gefangenschaft das katholische Heer, machte aber mit dem General Schoyb den Anschlag 1646 das baierische Heer dem Kaiser zuzuführen; in Folge des Mißlingens dieses Planes mußte er 1647 aus Landshut entweichen u. trat in kaiserliche Dienste über. Nach dem Frieden begab er sich auf seine Herrschaft Benatek in Böhmen u. st. daselbst 16. Sept. 1652. Er war vier Mal vermählt: erst mit Christine Beuth, dann mit Gertrud von Gend, ferner mit Maria Isabella geb. Gräfin Spauer (Sparr) u. endlich mit Susanna Maria geb. Gräfin von Kupfenstein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 112.
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