1. Am liebsten werd' ich Amme, sagte die Confirmandin. (Hamburg.)
2. Der Ammen und Vormünder Schutz ist Untreu, Vorspiel und Eigennutz.
»Die Kinder kommen ihnen nicht vom Herzen, so kommen sie ihnen auch nicht darein. Gehet's wohl zu, so ist's dank- und lobenswerth.«
3. Eine Amme kann die Mutter nicht ersetzen.
Lat.: Lusciniae a parentibus educatae melius canunt quam tenerae e nido detractae. (Plutarch.)
Poln.: Mamka za matkę nic stoi.
4. En beten bito (ein bischen vorbei, beizu), säd de Amm', dor härr dat Kind up'n Henkel schäten.
5. Schlafende Amme, schreiendes (spielendes) Kind.
Frz.: Les nourrices peuvent bien dormir, les enfans s'esbatent. (Adag. franç., XVIme siècle.)
*6. Die Amme hat ihm die Zunge zweimal gelöst.
*7. Die Amme hat's aus dem schönen Brunnen geholt. – Frommann, III, 356.
So sagt man in Nürnberg und Umgegend mit Bezug auf die Geburt eines Kindes, wie man sonst auch auf kindliche Fragen antwortet: Der Storch hat's gebracht.
*8. Seine Amme verstand so viel Latein als er.
10. Auf zehn Ammen rechnet man elf Huren, denn eine darunter gilt für zwei. – Altmann VI, 455.
11. Den Ammen kommen die Kinder nicht von Herzen, so kommen sie ihnen auch nicht hinein.
12. Die Amme ist Herrin, so lange sie das Kind nährt.
Span.: Ama, soys ama mientras el niño mama, y despues no nada. – Entre tanto que cria, amamos el ama; pasado el provecho luogo olvidada. (Bohn I, 198 u. 222.)
13. Die Amme nährt das Kind, und das Kind nährt die Amme.
Auch die Russen. (Altmann V, 121.)
14. Die dicksten Ammen haben die wenigste Milch.
Frz.: Degraces nourices autounes foys moin de lait.
Lat.: A pingui et obesa nutrice interim minus lactis. (Bovill, III, 168.)
15. Wenn die (eitle) Amme ihre Brüste schminkt, mag das Kind nicht trinken. – Altmann VI, 457.
*16. Eine Amme machen.