1. An Eigennutz und Tand wird der Mensch erkannt.
Holl.: Eigenbaat is de toetssteen der menschen. (Harrebomée, I, 149.)
2. Beim Eigennutz der fromme Wicht zum Vortheil dreht das innre Licht.
3. Den eigennutz schlegt sein eigen schwert. – Henisch, 830; Petri, II, 77.
4. Der eigennutz hat alle gute freund erwürgt. – Lehmann, 205, 5.
5. Der Eigennutz ist das fünfte Evangelium im verkehrten Christenthum. – Winckler, II, 43.
6. Der Eigennutz ist die Spindel am Rocken. – Winckler, I, 25.
7. Der Eigennutz vertreibt alle Rechte. – Graf, 487, 28.
8. Durch eigennutzes schlund gehen vil handwerck zu grund. – Henisch, 830; Petri, II, 156.
9. Durch eygen Nutz, Hass, Jungen Rath, Rom, Troja, Jerusalem zerstöret ward. – Lehmann, II, 88, 206; Gruter, III, 24.
Holl.: Eigenbaat, jongen raad, heimelijke haat doen ter wereld de meeste schaad. (Harrebomée, I, 179.)
10. Eegennotz äs ä rächter schwärer Klotz. – Curtze, 362, 572.
11. Eigennutz, befreundter Rath, hat verderbt der Troer Staat. – Pistor., III, 72.
Lat.: Omnis homo nequam in proprio quaestu. (Binder II, 2413; Eiselein, 139.)
12. Eigennutz, ein böser (schlechter) butz. – Henisch, 576; Petri, II, 85; Lehmann, II, 120, 2; Simrock, 1923; Körte, 1037; Eiselein, 139; Kirchhofer, 147; Graf, 487, 26.
»Butz« steht hier in der Bedeutung von Larven, Verhüllung (vgl. Grimm, II, 588-589); die neuere Schreibung hat Putz, und man versteht dann das Sprichwort dahin, dass der Eigennutz nicht gut kleidet.
13. Eigennutz füllet alles in seinen sack. – Lehmann, 560, 31.
14. Eigennutz, fürwiz vnd lange weile machen den Mann lauffen vber vil weile. – Henisch, 830; Petri, II, 162.
15. Eigennutz gehet allzeit vor in rathschlägen, gemeiner nutz muss dahinden stehen vnd sich lassen zwacken. – Petri, II, 162.
[773] 16. Eigennutz hat alles verderbt. – Henisch, 830.
17. Eigennutz hat alles verderbt, geschwecht vnd genützt. – Petri. II, 162.
18. Eigennutz im Rath, macht viel Unglück im Staat.
Dän.: Egennyttig skal være hiemme og ei i raadet. (Prov. dan., 138.)
19. Eigennutz ist dess gemeinen nutzen todt. – Lehmann, 564, 100.
20. Eigennutz ladet alles nur auff seinen Karch. – Lehmann, 560, 31.
21. Eigennutz regiert mit gewalt. – Henisch, 830.
22. Eigennutz sticht bald der Frommkeit die Augen aus. – Eiselein, 139.
23. Eigennutz trägt alles in sein nest. – Lehmann, 560, 31.
24. Eigennutz und Eigennoth sind des gemeinen Nutzens Tod.
25. Eigennutz und Geiz führen schlechten Reiz.
26. Eigennutz verderbt alle recht. – Henisch, 830; Petri, II, 162.
27. Eigennutz verderbt gemeinen nutz. – Henisch, 830; Graf, 487, 27; Bücler, Politische Arznei (Zug 1691), S. 47; Blumer, Staats- und Rechtsgeschichte der schweizerischen Demokratien (St.-Gallen 1850-59), II, 114.
28. Hans eygennutz gehört ins Hauss vnd nicht in den Rath. – Lehmann, 561, 63.
29. Hans eygennutz richt nur das Wasser auff seine Mühl, dass er allein mahlen könne. – Lehmann, 561, 63.
30. Kompts an eigennutz, so ist niemand nutz. – Lehmann, 560, 41; Körte, 1038.
31. Mit eigennutz vnd vnrecht Gut schwebet mancher in grossem hochmuth. – Petri, II, 475.
Dän.: Egennyttig, ingen nyttig. (Prov. dan., 137.)
32. Wo man mit Eigennutz düngt, da kann die Tugend nicht gedeihn.
33. Eigennutz erwürget auch den Freund. – Wirth, I, 88.
34. Eigennutz, vneinigkeit vnd vbermuht verderben alle Regierung gut. – Theatr. Diabolorum, 215b.
35. Wo nur Eigennutz düngt, ist die Ernte Frevel.
Buchempfehlung
Das chinesische Lebensbuch über das Geheimnis der Goldenen Blüte wird seit dem achten Jahrhundert mündlich überliefert. Diese Ausgabe folgt der Übersetzung von Richard Wilhelm.
50 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro