1. Dem Gescheiten widerfährt keine kleine Thorheit. – Körte, 2051.
Frz.: Il n'est si grande folie que de sage homme. (Körte, 2051.)
[1588] 2. Der Gescheite(re) gibt (dem Narren) nach. – Mayer, II, 18; Simrock, 3476; Steiger, 484; Kirchhofer, 238; Eiselein, 229; Frischbier, 1239.
Frz.: Le plus sage se tait. (Eiselein, 229.)
3. Der Gescheite soll den Narren auf dem Rücken tragen. – Körte, 2052; Simrock, 3476a; Braun, I, 745.
Dann ist er sicher, dass ihm von demselben der Weg verlaufen oder die Schuhe ausgetreten werden.
4. Der Gescheite weiss mehr in einem Item, als der Geck in Summa Summarum. – Eiselein, 229.
5. Der G'schider gid noh1, sagte der Entlebucher, Muni2 gib du noh. (Luzern.)
1) Nohgä = ablassen, nachgeben.
2) Hier als Eigenname eines Bullen, Ochsen, Stiers, sonst auch der eines Katers, männlichen Kaninchens, auch Bezeichnung eines Wollüstlings. Eigentlich bezeichnet das Wort üble Laune, eigensinniges Wesen, sofern es sich durch närrisches Schweigen und Betragen äussert. Man sagt von einem Kinde, das in seinem Unwillen lange anhält: Es hat den Muni oder ist ein Muni. (Stalder, II, 220.)
6. Es ist besser mit einem Gescheiten zu verlieren, als mit einem Dummen zu finden (triumphiren).
Es kommt hierbei sehr stark darauf an, was man verliert, was man findet und worüber man triumphirt.
7. Inbel (manchmal) lässt's einen Gscheidt'n auch sitzen. (Oberösterreich.)
8. Mach den Gescheiten.
D.h. gib nach.
9. Wenn ein Gescheiter nach Troppau kommt, muss er fort. (Troppau.)
10. Der Gescheite gibt nach, hat der Bauer zum Stier gesagt; da versuchten sie das Raufen und der Stier wollte keinen Spass verstehen. – Wagner, Hausschatz, 325.