1. Am Gesind kennt man den Herren. – Henisch, 1563, 36; Petri, II, 13.
2. Beissig gesind machts nirgend gut, weder bei Gott, noch bei den Menschen. – Henisch, 1563, 10.
3. Bringt dein Gesinde dich in Zorn, thu, dass du bleibest unverworr'n.
4. Das Gesind acht keines Frommen noch Schaden. – Petri, II, 61; Henisch, 1252, 29.
5. Das gesind soll nit viel finden noch verlieren. – Henisch, 1563, 39; Petri, II, 61.
6. Das gesinde soll arbeiten; was im Hauss zu feyren ist, das können Herren vnd Frawen wol selbst verrichten. – Henisch, 1563, 37; Lehmann, 373, 143; Petri, II, 61; Simrock, 3536.
7. Das ist recht (Hudelmans) Gesind, das langsamb schafft (das lange schläft) vnnd trinckt geschwind. – Lehmann, II, 75, 17; Simrock, 3537.
8. Dass Gesind (vnnd Diener) soll man nehren, nicht mesten, sonst verschleicht sich die Narung. – Lehmann, 373, 150.
9. Die sich am Gesinde wollen reich sparen, gedeyen nit. – Henisch, 1407, 15; Petri, II, 143.
10. Durch böss gesind, wenns gleich was trägt, wirdt mehr verlohren denn hingelegt. – Henisch, 1563, 13.
11. Es ist schlimmes Gesind, das die Stricke schneidet, wo sie am dünnsten sind.
12. Gegen böss Gesinde ist die fridlichste straff, dass man sie mit der thür vnd langen ruthen schlage. – Henisch, 1563, 15; Petri, II, 326.
13. Gesind nimmermehr bedenckt, was schad vnd nutz im Hause bringt. – Henisch, 1563, 44; Lehmann, 373, 145; Petri, II, 335; Colerus, 274b.
14. Gesinde nummer bedenckt, wat schade und nutte im huse brengt; idt is en nicht gelegen daran, dewil se idt nicht vor egen han. – Ebstorf, 5.
15. Gesinde sol nicht vil finden. – Agricola I, 103; Gruter, I, 43; Körte, 2092.
16. Gesinde soll weder finden, noch verlieren. – Graf, 179, 211; Simrock, 3535.
Da man das Gesinde nicht selten so lange ausnutzt, als es Arbeitskraft besitzt und, wenn diese dahin ist, entlässt; so denken die Leute mitunter an ihr trostloses Alter und vergessen die Treue, indem sie zu ihrem Nutzen verlieren und finden.
Böhm.: Není dobré znamení, když čeládka mnoho tratí, aneb nachází. (Čelakovský, 381.)
17. Gut Gesinde ist die Stütze des Hauses. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
18. Hüt dich für vnnötigem Gesind vnnd für vnnötigen Pferden. – Petri, II, 389; Henisch, 1563, 30.
19. Inn einem gesind ist nichts mehr zu loben, dann die trewe. – Henisch, 1563, 48.
20. Man straft gern am Gesind, was verbrochen hat das Kind. – Eiselein, 232; Braun, II, 497.
21. Man vernewert sich offt wol mit dem gesind, aber man verbessert sie nit allweg. – Henisch, 1563, 50; Petri, II, 470.
[1627] 22. Mancher hette gern gesind, dass sey wie ein Han, der wol singt vnd vbel frisset. – Lehmann, 367, 47.
23. Soll 's Gesinde ehrlich sein, darf man keine Aufsicht scheun.
24. Soll 's Gesinde fleissig sein, muss selbst man bei der Arbeit sein.
25. Viel Gesinde, viel Zank (Feinde). – Simrock, 3539.
26. Vil gesindes, vil zufall. – Henisch, 1563, 29.
27. Was das gesind einbrocket, muss der Haussvatter aussessen. – Henisch, 1563, 55; Petri, II, 587; Körte, 2093; Braun, I, 773; Simrock, 3538.
28. Was man nicht öffentlich dem gesind gibt, das muss man heimlich lassen abzwacken. – Henisch, 1563, 57.
29. Wenn das Gesinde so frevelt, was werden die Herren thun?
Lat.: Quid domini faciant, audent cum talia fures? (Virgil.) (Binder I, 1460; II, 2828; Kruse, 888; Faselius, 216; Philippi, II, 129; Seybold, 485; Wiegand, 943.)
30. Wenn ein Gesind was gutes rathet, soll es der Haussvatter nicht aussschlagen. – Lehmann, 366, 35.
31. Wer sein Gesind ins Gehör lobet, der verderbet es. – Lehmann, 367, 37.
32. Wie viel Gesind, so viel Feind.
Gesäinjt, dât vil verlîst, uch fäinjt. – Schuster, 418.
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