1. Wenn einer ein gurren gen Rom ritte, so könde er siegel vnd brieff herauss bringen, dass es ein hengst wer. – Henisch, 1783, 43.
2. Wie die Gurr, so ist der Gaul. – Lehmann, 326, 20.
*3. Es ist eben gurr als gaul, Vihe als stal. – Franck, II, 10a; Eyering, II, 535; Schiller, III, 6b.
Dazu: Jacke wie Hose, Mies als Mus, Krot als Egdens, Gaul als Gurr.
*4. Es ist (eben) gurr als gaul, treg als faul. – Henisch, 1374, 34; Eiselein, 262; Körte, 2447; Simrock, 4092.
Henisch hat auch die Redensart: Hauckes mauckes, und fügt zur Erklärung bei: »Wann einer zwey ding vor jhm sieht, dern eins besser danns ander nicht.« S. 1783 sagt er: »Gurr bedeut gemeinlich ein alt dürr ross«, wofür er S. 1682 auch Gorre aufführt. Die Litauer sagen: Bär und Petz, es ist einer wie der andere. Die Engländer: Gans, Gänslein und Gänserich sind drei Namen, aber Ein Ding. Die Czechen: Glatze wie kahl, 's ist alles eins. Die Holländer: Es ist ein siech Weib und eine kranke Frau. Und: Böcke und Beester sind Ein Volk. Die Russen: Alles sind Biber, alle gleich. Die Letten: Das Loch ist so gut wie die Tonne. (Reinsberg IV, 43.)
Lat.: Mali thripes, mali ipes. (Henisch, 1374; Seybold, 295.)
[172] *5. Gurr als gaul, Vogel als nest. – Franck, I, 57b.
Mhd.: Gurr als gul. (Fastnachtspiel.)
*6. Sie ist eine Gurre.
Eine liederliche Weibsperson. Eigentlich: eine Stute geringer Art, überhaupt ein schlechtes Pferd.