1. Besser hinder sich gelauffen, den vnrecht forthgelauffen. – Petri, II, 37.
2. Besser hinter sich als unrecht vor sich gehen. – Sailer, 112.
3. Stell hinter dich, sagt der alte Mann zum jungen, so wirst du was sehen.
Erfahrung gibt Lebensklugheit.
4. Um das, was hinter mir vorgeht, bekümmere ich mich nicht, sagte Klaus, als er eine Tracht Prügel erhielt.
5. Was hinter ihm ist, ist gemäht.
6. Was hinter mir vorgeht, kümmert mich nicht, sagte der Kerl, der eine Tracht Prügel bekommen, als man ihn fragte, wie er sie habe ertragen können, ohne zu mucksen.
7. Wer hinter sich geht, trägt dem Teufel Wasser in die Küche. – Simrock, 10217a.
Ist wol zunächst nur ein alter Volksaberglaube gegen das Rüctelingsgehen gerichtet, der aber einen sehr vernünftigen Grund hat. Denn wer die Augen nicht da hat, wohin er geht, kann leicht einen Unfall nehmen, was ja eben Wasser auf des Teufels Mühle ist. Aber das Sprichwort wird noch zutreffender, wenn man es auf die Rückschritte im Gebiete des Geistes anwendet. Die Rückgangspartei ist des Teufels Wasserträgerin.
*8. Er kann weder hinter sich noch vor sich. – Seybold, 9.
»Es geht jm vbel, er kann es weder hinder sich noch für sich bringen.« (Mathesius, Postilla, I, LXb.)
*9. Er kann's hinter sich und vor sich wie die Sägmüller. – Fischart.
*10. Er wächst hinter sich wie ein Schürstock. – Seybold, 215.
Lat.: Hic juvenis crescit, velut hoc, quod crescere nescit. (Seybold, 215.)
*11. Es geht mit ihm hinter sich, nicht vor sich.
Lat.: Bubulcus antea nunc caprarius. (Seybold, 60.)
*12. Es get als hinder sich. – Hauer, 62 u. 134.
*13. Es ist hinter sich angestellt.
Lat.: Cervus canes trahit. (Seybold, 74.)
*14. Hinder sich wie die kreps gehn. – Nas, 197b; Pauli, Postilla, LIIIb.
*15. Hinter sich scharren wie die Hühner.
*16. Hinter sich, wie die Bauern die Spiesse tragen.
*17. Ich wollte lieber hinter sich gen Rom. – Simrock, 8519.
*18. Man kann's hinter sich und vor sich brauchen, wie die pragischen Würfel. – Fischart.
*19. Sie sind hinter sich und vor sich wie die Sägemühlen.
*20. Wirf's hinter dich und sieh dich nicht um. – Eiselein, 645.
Lat.: Transque caput jace, ne respexeris. (Eiselein, 645.)
21. Ist jemand hinter mir, so bin ich nicht einer allein. – Merx, 90.
22. Ja hinter sich auf Baurmanns Sitt. – Schaltjahr, III, 214.
23. Leg offte ein wenig hinder dich, ob es klein ist, darnach nicht sich; es wird ein grosser hauff fürwar, so du es treibest jmmerdar. – Lauterbeck, Regentenbuch, XVIIa.
24. Sieh hinter dich und sieh vor dich; denn die Leute sein gar wunderlich; die Lieb ist allgemein, aber die Treuheit sehr klein. (Oberhessen.)
*25. Hinder sich ziehen, wie eine Katz, die man ertränken will. – Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIa.
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