Männlein

1. Altes Manlin, Weinkanlin; junger Bul vnd Bub, alter Wasserkrug.Petri, II, 12; Henisch, 554, 21; Mathesy, 158a.


2. Die kleinen Männlein kommen auf wie die grossen Hosen.Opel, 382.


3. Klê Mannel, viel Gift.


4. Kleine Männlein mit grossem Dünkel gibt's in jedem Erdenwinkel.


5. Kleine männlein sind eitel hertz vnd seel. Franck, I, 151b; Eyering, III, 102; Petri, II, 423; Lehmann, II, 313, 44.


[447] 6. Männlein hat Mannesherz.Petri, II, 458; Simrock, 6816.

Gegen die Verächter der kleinen Natur an tapfern Menschen.


7. O Mannli, schlag' nur ein, wir wollen beide unser sein.Reinsberg I, 94.


*8. Das is e Männel, das in die Welt passt.Klix, 40.


*9. Ein sehr zerbrechlich Männlein.

Lat.: Viri ficulni. (Philippi, II, 253.)


*10. Er hat zwölf Männlein im Kopf und nur elf Stühle, jetzt kann eins nicht sitzen und rappelt's ihm. (Nürtingen.)


*11. Er ist's Mändli im Gütterli.Sutermeister, 81.


*12. Er macht's Männli.Sutermeister, 83.

In Ulm: Männdle mache. Vom Hasen, wenn er sich auf die Hinterfüsse stellt.


13. Es ist ein Männlein auf dem Torf.Parömiakon, 2193.

Von der wichtigen Einbildung der Stolzen, die Eitelkeit mit ihrem nichtigen schwankenden Grunde. Wie der Zwerg auf einem Stück Torf deswegen nicht grösser wird, so wird der Mensch nicht mehr, wenn er auch etwas höher steht als andere. (S. Kamm 20.)


*14. Es steigt ihm das Männlein auf.

Lat.: In fermento jacet. (Plautus.) (Philippi, I, 195.)


*15. Männle im Kopf habe. (Ulm.)


[448]

16. Altes Männlein, Weinkännlein.Mathesy, Syrach, 156a.

»Singen die Kinder.«


*17. Dar hot ä weiss Männle in'n Schap. (Oberharz.)

Der hat ein weisses Männlein im Schranke. Von jemand, der ungewöhnliches, aber nicht unverdientes Glück hat.


*18. Er lässt sich mit rothen Männlein stechen vnd spricht ein Vrtheil, dass dem Rechte möchten die Zeene bluten.Herberger, I, 651.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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