1. Besser Misgunst leiden als Mangel.
2. Misgunst frisst ihr eigenes Herz, aber kein fremdes. – Ramann, I. Pred., II, 2; Masson, 261; Körte, 4256; Braun, I, 2726.
Dän.: Avind er en øm byld om hiertet. (Prov. dan., 41.)
3. Misgunst ist bei manchem die grösste Kunst.
4. Misgunst ist ein Mausenest voller Sünden. – Winckler, VIII, 38.
5. Misgunst ist Rauch, der verschwindet, wenn die Flamme hervorbricht.
6. Misgunst legt alles übel aus.
Frz.: L'envie est louche. (Kritzinger, 423a.)
[667] 7. Misgunst schielt alle Proben der Tugend mit schlimmen Augen an.
8. 'S isch besser e-n-Arvel (Armvoll) Misgunst as e Hâmpfeli (Handvoll) Mitlyde. (Solothurn.) – Schild, 61, 68; Sutermeister, 131.
9. Wenn Misgunst ein Fieber wäre, so würde die Welt ein Siechhaus sein.
10. Wer sich vor Misgunst fürchtet, hasst eigene Tugend.