*1. Das geht über den Schellenkönig. – Simrock, 8925.
»Die Schellen kamen als eine Zierrath für die Kleider vornehmer Personen aus dem Orient, und haben sich lange in Mode erhalten. Noch bei der Krönung Karl's V. trugen alle Beamten Schellen.« (Ayrmann, Sylloge anecdot., I, 88.) Geistliche trugen sie an Messgewändern; man zierte sogar Heiligenbilder damit; und [128] obgleich sie in der Folge nur noch eine Auszeichnung der Hofnarren blieben, so war ehemals doch derjenige, welcher die meisten und grössten Schellen trug, der Vornehmste oder der Schellenkönig. Aus dem wirklichen Leben trug man sie ins Kartenspiel über, und was über den Schellenkönig hinausgeht, muss in irgendeiner Beziehung das äusserste Mass erreicht haben. (Eiselein, 547.) Die Amtsketten, welche die Stadtverordneten in neuerer Zeit tragen, scheinen ein Anfang zur Rückkehr zu jener alten schönen Sitte zu sein.
*2. Einen über den Schellnkünig loben. – Schöpf, 509.
In Schwaben: Auf de Schellekönig nei lobe(n). D.i. über die massen.