* Es ist ein Schleppsack. – Kritzinger, 182b.
Ein liederliches, unordentliches oder doch käufliches Frauenzimmer. »Alexander hat auff einer losen Huren Begehren das Schloss in Brand stecken lassen. Es hiess aber dieser Schleppsack Thais.« (Gottfrid, 175a.) »Diese Verachtung meiner soll der Schleppsack noch wohl entgelten.« (Kunst über alle Künste; Köhler, 10.) »Ich hatte unter den Bürgerstöchtern ein ganz halb Dutzet Schleppsäck.« (Simplic., I; Keller, 507.) Im Simplic. (II, 1099) sagt einer zu seiner Frau: »Du, meines Leibes untergebener Schleppsack.« In Rahel's Satiren (S. 3) sagt die Frau zur Magd: »Huy, Schleppsack, geh doch fort.« Der Ausdruck kommt schon in den Fastnachtsspielen auch bei H. Sachs vor und [237] ist jetzt noch mundartlich in Schlesien sehr üblich, vgl. auch Schmeller und Birlinger's Wb. zum Volksthümlichen aus Schwaben. Nach Stieler ist Schleppsack = mulier, sordida, negligens, coenosa; nach Frisch = concubina; nach Schmeller (III, 455) = adultera, pellex, succuba.