Schweinpolitisch

* Dat is swînplîtsch.

Der kleinen listig blickenden Augen wegen wird dem Schwein auch eine gewisse Verschmitztheit zugeschrieben; und daher bezeichnet man Menschen, in deren lauernden Blicken sich eine tückische Gesinnung ausspricht, mit dem Ausdruck swînplîtsch. Das Schwein bietet auch sonst in seiner Faulheit, Unreinlichkeit und Gefrässigkeit Gelegenheit zu einer Anzahl verschiedentlicher anzüglicher Vergleichungen: fûle, olde, dicke Söge und oldes, lüttes Farken sind bekanntlich häufige, obwol nicht sehr schmeichelhafte Bezeichnungen von Personen. Einige dieser Sprichwörter malen, wie bei solchen Leuten die Gegensätze, beanspruchte Reinlichkeit (s.d. 10-25) und säuische Wirthschaft, sich in holder Eintracht beisammenfinden können. (S. Ferkel 8 u. 27, Rein 1, 3-5, Sau 390 u.a.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 460.
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