[939] Karl, Könige von Schweden. – K. I. bis VI., sagenhaft. – K. VII., Sohn Sverkers, folgte diesem 1155 in Götaland, 1161 auch in Svealand, 1167 auf Wisingsö im Wetternsee ermordet. – K. VIII., Sohn Knuts, geb. 1409, regierte 1448-70 in ununterbrochenem Kampfe gegen die Dänen und ihre Anhänger in Schweden; kurze Zeit (1449) auch König von Norwegen. – K. IX., geb. 4. Okt. 1550, Sohn Gustavs I. Wasa, Herzog von Södermanland, stürzte 1598 seinen Neffen Sigismund (III.), der zugleich Polenkönig war, nahm erst 1604 den Königstitel an, führte Kriege mit Polen, Rußland und Dänemark, gest. 30. Okt. 1611. – K. X. Gustav, geb. 8. Nov. 1622 in Nyköping, Sohn des Pfalzgrafen Joh. Kasimir von Pfalz-Zweibrücken und Katharinas, einer Tochter K. s IX., 1649 zum schwed. Thronfolger gewählt, nach Christinas von Schweden Abdankung 1654 König, besiegte die Polen bei Warschau (28. bis 30. Juli 1656), rieb die dän. Macht fast gänzlich auf, gewann nach dem glücklichen Zuge über die gefrorenen Belte im Frieden zu Roeskilde (1658) Blekinge, Schonen, Halland und Bohuslän, gest. 13. Febr. 1660. – K. XI. (1660-97), geb. 24. Nov. 1655, K.s X. Sohn und Nachfolger, während seiner Minderjährigkeit (1660-72) unter der Leitung des Reichsrats, behauptete trotz der Niederlage bei Fehrbellin (1675), mit Ludwig XIV. von Frankreich verbündet, im Frieden zu St.-Germain und Fontainebleau seine Besitzungen in Deutschland, brach die Übermacht des Adels, gest. 5. April 1697. – K. XII. (1697-1718), geb. 27. Juni 1682, Sohn und Nachfolger Karls XI., kämpfte im Nordischen Kriege (s.d.) siegreich gegen die verbündeten Dänen, Polen und Russen, schloß 18. Aug. 1700 mit Dänemark den Frieden von Travendal, schlug 20. Nov. die Russen bei Narwa, August II. von Polen 19. Juli 1702 bei Klissow, zwang 1704 die Polen, Stanislaus Leszczynski zum Könige zu wählen, folgte August II. nach Sachsen und nötigte ihn 1706 zum Frieden von Altranstädt; dann wandte er sich gegen Rußland, zog 1707 auf des Kosakenhetmans Mazeppa Vorschlag nach der Ukraine, wurde 8. Juli 1709 bei Poltawa geschlagen, floh nach Bender in der Türkei, reizte die Pforte zum Kriege gegen Rußland, verteidigte sich mit 300 Mann mutig gegen ein zur Vollstreckung des Ausweisungsbefehls anrückendes türk. Heer, wurde 1713 gefangen nach Demotika bei Adrianopel gebracht, entkam von hier verkleidet 22. Nov. 1714 nach Stralsund, das von Dänen, Sachsen, Preußen und Russen belagert, 23. Dez. 1715 übergeben werden mußte, griff darauf Norwegen an, belagerte Friedrichshall, wo er 11. Dez. 1718 von einer Kugel getötet ward. K.s Briefe gab Carlson heraus (1893; deutsch 1894). – Vgl. Voltaire (1730), Lundblad (deutsch, 2 Bde., 1835-40), König Oskar II. (deutsch 1875), Adelsköld (schwed., 1904). – K. XIII. (1809-18), geb. 7. Okt. 1748, zweiter Sohn König Adolf Friedrichs, Herzog von Södermanland, trat nach seines Bruders Gustav III. Ermordung 1792-96 an die Spitze der Regentschaft für den unmündigen Gustav IV. Adolf, ward nach dessen Entthronung Reichsverweser und 6. Juni 1809 König, verlor durch den Frieden zu Fredrikshamn 17. Sept. 1809 Finnland, gewann 1814 Norwegen, gest. 5. Febr. 1818. – K. XIV. Johann (1818-44), vorher Joh. Bapt. Jul. Bernadotte, geb. 26. Jan. 1763, Sohn eines Rechtsgelehrten zu Pan in Frankreich, trat 1780 in die franz. Armee, zeichnete sich 1796 am Rhein und Main aus, 1804 Oberkommandeur in Hannover und Marschall, von Napoleon I. 1806 zum Fürsten von Pontecorvo ernannt, nötigte 1806 Blücher zur Kapitulation von Lübeck, siegte mit den Sachsen 1809 im Österr. Kriege bei Wagram; 21 Aug. 1810 von den Ständen zum Kronprinzen von Schweden erwählt, trat er zum Protestantismus über, nahm, 5. Nov. von Karl XIII. adoptiert, den Namen Karl Johann an. 1813 kommandierte er die Nordarmee der Verbündeten gegen Napoleon, spielte aber durch seine zögernde Kriegführung eine zweideutige, Verdacht erregende Rolle. Im Frieden zu Kiel 14. Jan. 1814 zwang er Dänemark zur Abtretung Norwegens, sukzedierte 5. Febr. 1818 in beiden Reichen, hob ihre materielle Wohlfahrt, gest. 8. März 1844 zu Stockholm. – Vgl. Geijer (deutsch 1844), Blomberg (schwed., 1889). – K. XV. (1859-72), geb. 3. Mai 1826, Sohn und Nachfolger Oskars I., eifriger Anhänger der skandinav. Ideen, unter ihm wurde 1865-66 die Reform der schwed. Verfassung durchgesetzt; gest. 18. Sept. 1872 zu Malmö ohne männlichen Erben. K. ist auch als Schriftsteller und Dichter (»Dichtungen von C.« deutsch von Winterfeld, 1866) bekannt. – Vgl. Morin (1875).