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Oberkategorien: Band
Babel

Babel [Mauthner-1923]

Babel – Unter dem Fabelworte vom Babylonischen Turmbau möchte ich kurz und respektlos die Fabel von der einstigen Einheit aller Menschensprachen erledigen. In der Kindheit aller Sprachwissenschaft war diese Fabel betitelt: Herkunft aller Sprachen aus der Nationalsprache des lieben Gottes , dem ...

Lexikoneintrag zu »Babel«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 123-127.
Bacons Gespensterlehre

Bacons Gespensterlehre [Mauthner-1923]

Bacons Gespensterlehre – Boisserée berichtet gewissenhaft, wie Goethe ihm einmal, am 3. Oktober 1805, Beiträge zur Geschichte seiner philosophischen Entwicklung gegeben habe: »Philosophisches Denken ; ohne eigentliches philosophisches System. Spinoza hat zuerst großen und immer bleibenden Einfluß auf ihn geübt. Dann ...

Lexikoneintrag zu »Bacons Gespensterlehre«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 127-146.
Bedeutung

Bedeutung [Mauthner-1923]

Bedeutung – Der Aufmerksamkeit der Grammatiker konnte es nicht entgehen, daß die Worte ihrer Disziplin, daß sogar die Worte der ganz gewöhnlichen Sprache einen Inhalt haben, einen Sinn, eine Bedeutung; der Aufmerksamkeit der Logiker konnte es wieder nicht entgehen, daß die ...

Lexikoneintrag zu »Bedeutung«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 146-150.
Bedingung

Bedingung [Mauthner-1923]

Bedingung – Das Wort bedingen und der kleine Kreis seiner Ableitungen (Bedingung, bedingt, unbedingt) nimmt in den philosophischen Untersuchungen einen viel zu kleinen Raum ein im Verhältnisse zu dem des Ursachbegriffs oder der Kausalität, zu dem es doch in engster Beziehung ...

Lexikoneintrag zu »Bedingung«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 150-157.
Begriff

Begriff [Mauthner-1923]

Begriff – Ich habe (Kr. d. Spr. III, 265 ff.) ausführlich darzulegen versucht, wie verkehrt die Rangordnung ist, in welche der Begriff der formalen Logik herkömmlich eingereiht wird. Riehl hat diese Umwertung am kürzesten ausgesprochen durch den Satz: »Begriffe sind ...

Lexikoneintrag zu »Begriff«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 157-162.
Bergson

Bergson [Mauthner-1923]

Bergson 1 – Das tapfere Schneiderlein in Paris, Henri Bergson, das Schneiderlein der philosophischen Mode, die bis vor kurzem in Paris getragen wurde, hat uns Deutsche vor seinen gemischten Zuhörern ein Volk von Barbaren genannt. Es ist wirklich nicht notwendig, auf ...

Lexikoneintrag zu »Bergson«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 162-170.
Beschreibung

Beschreibung [Mauthner-1923]

Beschreibung – Kirchhoff hat den im engsten Kreise der Erkenntnistheoretiker berühmt gewordenen Satz gewagt, es sei Aufgabe der Mechanik, »die in der Natur vor sich gehenden Bewegungen vollständig und auf die einfachste Weise zu beschreiben«. Der Satz wird oft wiederholt, trotzdem ...

Lexikoneintrag zu »Beschreibung«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 170-172.
Bestimmung

Bestimmung [Mauthner-1923]

Bestimmung – Das Wort hat für uns beinahe nur noch sprachliches Interesse. Büchertitel wie die Bestimmung des Menschen dürften heute nicht mehr den Erfolg herbeiführen wie vor hundert und einigen Jahren, da Schiller das Epigramm schrieb: » Nichts ist der Menschheit so ...

Lexikoneintrag zu »Bestimmung«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 172-174.
Bewußtsein

Bewußtsein [Mauthner-1923]

Bewußtsein – Das Substantiv Bewußtsein drückt gar nichts andres aus, als die Summe derjenigen innern Tätigkeiten, die wir mit einem ändern Worte als unser geistiges Leben zusammenfassen. Es gibt Summenworte, wie eben Leben , die eine Existenzberechtigung in der wissenschaftlichen Sprache halten ...

Lexikoneintrag zu »Bewußtsein«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 174-182.
Causalitas

Causalitas [Mauthner-1923]

Causalitas – Ich führe das Wort zunächst in seiner lateinischen Schreibung ein, weil ich auf seinen eigentlichen Sinn hinweisen möchte, der durch den neuen philosophischen Sprachgebrauch – seit Kant und Schopenhauer – verdunkelt worden ist. An den unzähligen Stellen, wo Schopenhauer , scheinbar in ...

Lexikoneintrag zu »Causalitas«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 182-184.
Charakter

Charakter [Mauthner-1923]

Charakter – Charakterologie macht Ansätze dazu, eine Wissenschaft zu heißen. Eine ganz neue Disziplin, die nur selbst noch nicht weiß, ob sie sich als Individualpsychologie der Völkerpsychologie gegenüberstellen soll, oder als Typenpsychologie der Individualpsychologie. Noch ungünstiger scheint es für die neue ...

Lexikoneintrag zu »Charakter«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 184-191.
Christentum

Christentum [Mauthner-1923]

I. Die pietistisch Frommen und die fanatischen Bilderstürmer mögen sich beide wundern, wenn sie erfahren, daß das Christentum in einem Wörter buche der Philosophie behandelt worden ist; die Frommen, weil ihnen ihr schöner Glaube kein bloßes Wort ist, sondern ein ...

Lexikoneintrag zu »Christentum«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 191-248.
circulus vitiosus

circulus vitiosus [Mauthner-1923]

circulus vitiosus – Allen unsern Kultursprachen ist noch heute der Ausdruck geläufig, lateinisch oder in genauen Übersetzungen (frz. cercle vicieux, engl. vicious circle), der einen bekannten Schulschnitzer bezeichnen soll: die Wahrheit des Schlußsatzes wird aus der einen Prämisse bewiesen, die Wahrheit ...

Lexikoneintrag zu »circulus vitiosus«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 248-250.
Cogito ergo sum

Cogito ergo sum [Mauthner-1923]

I. Descartes führt in der Philosophiegeschichte den Beinamen eines Vaters der neuem Philosophie. Um seine Lehre wurde lange gekämpft, wie sonst nur um kühne Neuerungen bahnbrechender Geister. Der ganz große Spinoza ist in der mathematischen Form seines Systems, wie in ...

Lexikoneintrag zu »Cogito ergo sum«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 250-261.
Dämon

Dämon [Mauthner-1923]

Dämon Ein belehrendes Beispiel für die Zähigkeit von Scheinbegriffen; seit Homeros ist das Wort Dichtern wie Philosophen geläufig. Freilich wissen die Wortphilologen nicht, wie sie daimôn ableiten sollen (die Platonische Etymologie, von daêmôn , kundig , ist doch wohl unsinnig; eine Entlehnung ...

Lexikoneintrag zu »Dämon«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 261-263.
Dauer

Dauer [Mauthner-1923]

Dauer – Das Wort ist ein konfuser und nicht unbedenklicher Begriff geworden, seitdem es nicht allein von den Dingen , sondern von der Zeit selbst ausgesagt wird. Dauern ist ein Lehnwort, das lat. durare , wie in den romanischen Sprachen; es hat sich ...

Lexikoneintrag zu »Dauer«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 263-265.
Definition

Definition [Mauthner-1923]

Definition – Wer der formalen Logik die Bedeutung abspricht, die man ihr etwa von Aristoteles bis Bacon zugestanden hat, der wird auch den Wert der Definitionen für das menschliche Denken geringer einschätzen, als die Lehrbücher der Logik es tun. Dabei hat ...

Lexikoneintrag zu »Definition«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 265-270.
Deïsmus

Deïsmus [Mauthner-1923]

Deïsmus – Ich habe nicht erfahren können, wer zuerst das Wort geprägt hat, wer zuerst auch nur die Männer Deïsten genannt hat, die in ihren Vorstellungen vom orthodoxen Glauben abwichen. Die Bezeichnungen treten im 16. Jahrhundert auf, scheinen da aber schon ...

Lexikoneintrag zu »Deïsmus«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 270-273.
denken

denken [Mauthner-1923]

denken – ist kein Wort der philosophischen Terminologie allein; in allen Kultursprachen, wohl gewiß auch in allen Sprachen der sogen. Wilden finden wir ein Wort, das unserm ungenauen Begriff denken ungefähr entspricht. Darum ist das Wort in den Kultursprachen nicht ...

Lexikoneintrag zu »denken«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 273-281.
Denkmaschinen

Denkmaschinen [Mauthner-1923]

Denkmaschinen – In England sind von 1869-1882 nicht weniger als drei neue Denkmaschinen erfunden worden, jede von der andern verschieden, jede bei ihrer Entstehung schon verurteilt, als Kuriosität in irgend einem Museum zu verstauben. Jevons, Venn und Marquand, angesehene Logiker ...

Lexikoneintrag zu »Denkmaschinen«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 1, S. 281-288.

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