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Oberkategorien: Band
Quietiv

Quietiv [Mauthner-1923]

Quietiv . – Schopenhauer hat die Verneinung des Willens gelehrt; nach ihm soll zunächst die Kunst , sodann in weit höherem Maße die Erkenntnis zu einem Quietiev, zu einem Beruhigungsmittel des Willens werden. Aber Kunstgenuß und Erkenntnisdrang sind nur andere, allgemein höher bewertete ...

Lexikoneintrag zu »Quietiv«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 2, S. 586-587.
Rationalismus

Rationalismus [Mauthner-1923]

Rationalismus – In meiner Darstellung des Nominalismus (II. S. 160) suchte ich zu zeigen, daß die Dogmen der christlichen Kirche im Mittelalter aus der Vernunft bewiesen werden sollten, daß dann zwischen beweisbaren und unbeweisbaren Dogmen unterschieden wurde und daß endlich die ...

Lexikoneintrag zu »Rationalismus«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 5-6.
Raum

Raum [Mauthner-1923]

I. Der Satz, die Zeit sei die vierte Dimension der Wirklichkeit (außer den drei Dimensionen des Raums), leidet an einer sprachlichen Liederlichkeit. Man hat eine Lehnübersetzung von Dimension nicht beliebt, weil sie schwierig gewesen wäre. Richtung wäre falsch, weil der ...

Lexikoneintrag zu »Raum«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 6-20.
Realismus

Realismus [Mauthner-1923]

Realismus – Die Alten und die Scholastiker, wenn man von den griechischen Skeptikern und von den mittelalterlichen Nominalisten absieht, behandelten die Frage nach der Realität der Dinge – man achte auf die Tautologie – in einer Disziplin, welche nacheinander die Namen: erste Philosophie ...

Lexikoneintrag zu »Realismus«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 20-22.
Recht

Recht [Mauthner-1923]

I. Die Macht des Wortes über die Begriffe des »heiligen«, des »ewigen« Rechts will ich zunächst nur an zwei Beispielen erweisen; das eine ist dem Sachenrecht oder vielmehr dem Kampfe um das Eigentum entnommen, das andere dem Strafrecht; und die ...

Lexikoneintrag zu »Recht«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 22-40.
Relation (relativ)

Relation (relativ) [Mauthner-1923]

Relation (relativ) – Wir in Deutschland stehen immer noch zu sehr unter dem Banne der nachkantischen Terminologie, lassen uns immer noch so sehr von dem Wortschalle absolut verblüffen, daß der Relativismus als eine Weltanschauung gegen ein Vorurteil anzukämpfen hat; als ob ...

Lexikoneintrag zu »Relation (relativ)«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 40-43.
Religion

Religion [Mauthner-1923]

Religion – Klarheit ist hart wie Mondschein in einer hellen Winternacht. Wir wollen uns nur hüten; aus Härte ungerecht zu werden, und diejenigen insgesamt der Heuchelei zu zeihen, die den Glauben an einen lieben Gott längst verloren haben, aber Religion oder ...

Lexikoneintrag zu »Religion«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 43-50.
res publica

res publica [Mauthner-1923]

I. In allen europäischen Kultursprachen ist das Wort, soweit die Gemeinsprache in Frage kommt, zu einer Bezeichnung geworden, die eigentlich genau nur den Gegensatz zur Monarchie ausdrückt. Horcht man schärfer auf den Sinn, so hat aber das universal-sprachliche Wort ...

Lexikoneintrag zu »res publica«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 50-72.
Richtung

Richtung [Mauthner-1923]

Richtung – Das Wort richten (von recht abgeleitet, natürlich wie dieses ein Lehnwort und nicht etwa mit lat. rectus »urverwandt«) hatte ursprünglich, was man so ursprünglich nennt, die Bedeutungen : gerade machen, senkrecht stellen, schlichten (besonders einen Streit); die Bedeutung gerade machen ...

Lexikoneintrag zu »Richtung«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 72-75.
schön

schön [Mauthner-1923]

schön – Homeros und Sophokles, Pheidias und Raphael, Dante und Shakespeare, Lionardo da Vinci und Sebastian Bach haben Werke geschaffen, die wir heute noch schön finden; Sie haben geschaffen ohne Ästhetik, ohne auch nur zu ahnen, daß es einmal eine Wissenschaft ...

Lexikoneintrag zu »schön«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 75-91.
Schopenhauer (Wille)

Schopenhauer (Wille) [Mauthner-1923]

I. Vierzig Jahre brauchte Schopenhauer beinahe, bevor sein Hauptwerk, durch den schriftstellerischen Erfolg seiner Parerga empfohlen, den Ruhm erlangte, der dem Philosophen, als die Zeit gekommen war, denn doch besser schmeckte als der von ihm so hoch gepriesene Nachruhm. Wieder ...

Lexikoneintrag zu »Schopenhauer (Wille)«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 91-151.
Schule

Schule [Mauthner-1923]

I. Mit einem seiner vielen berückenden und verrückenden Wortspiele hat Nietzsche im Zarathustra (Von alten und neuen Tafeln 12) unbewußt das Geheimnis verraten, weshalb die prächtige Pädagogik der Jahrhunderte seit Comenius und insbesondere die preisenswerte Pädagogik der letzten Jahrzehnte wesentlich ...

Lexikoneintrag zu »Schule«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 151-164.
Sehnsucht

Sehnsucht [Mauthner-1923]

Sehnsucht – Alle Sprache ist von Hause aus Rückblick, Geschichte , weil sie Gedächtnis ist. Also Vergangenheit. Soll die Sprache Zukunft werden, so muß sie eine Sehnsucht ausdrücken lernen. Eigentlich kann die Sprache gar nicht sagen, was noch nicht war. (Eine Wiederholung ...

Lexikoneintrag zu »Sehnsucht«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 164-165.
Sein

Sein [Mauthner-1923]

Sein – Es gibt ein Wort, das man mit dem Wirklichkeitsbegriff selbst vertauschen könnte und das dennoch, seitdem Platon virtuosenhaft mit ihm gespielt hat ( on, ousia ), eben dadurch zum allerunwirklichsten Begriff geworden ist: Sein, esse, essentia, existentia. Dasein, Wesen . Jedesmal, wenn ...

Lexikoneintrag zu »Sein«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 165-179.
Selbstbeherrschung

Selbstbeherrschung [Mauthner-1923]

Selbstbeherrschung – Die Tugend der Tugenden. »Sie ist die Grundbedingung aller moralischen Tüchtigkeit, im besondern die allgemeine Grundform der individualistischen Tugenden« (Paulsen, Ethik 2 S. 397). Dann aber ist für Paulsen dieselbe Selbstbeherrschung auch wieder eine Pflicht (und Pflicht ist doch ...

Lexikoneintrag zu »Selbstbeherrschung«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 179-180.
Selbstmord

Selbstmord [Mauthner-1923]

Selbstmord – Die Frage, ob der Selbstmord erlaubt sei oder nicht, ist in einem so hohen Grade dumm, daß jeder Versuch einer Beantwortung dumm werden muß. Man könnte mit gleichem Rechte fragen, ob eine Eiche erlaubt sei. Und hält man den ...

Lexikoneintrag zu »Selbstmord«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 180-182.
Sinn des Lebens

Sinn des Lebens [Mauthner-1923]

Sinn des Lebens – Niemals kann ich ohne stillere oder lautere Heiterkeit Bücheranzeigen lesen, die mit Titeln anlocken wie: der Sinn des Lebens , der Wert des Lebens , der Unfug des Sterbens usw. Meinem Bilde von der Geistesarbeit der Zunftphilosophen würde ein ...

Lexikoneintrag zu »Sinn des Lebens«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 182-191.
sogenannt

sogenannt [Mauthner-1923]

sogenannt – Ein Pedant könnte an mich die Forderung stellen, kein einziges Wort meiner Sprache in meiner Darstellung zu gebrauchen, ohne daß es zwischen Anführungszeichen gesetzt würde oder durch Voranstellung des Warnungszeichens sogenannt (Lehnübersetzung von sic dictus ) verdächtig gemacht. Wie ein ...

Lexikoneintrag zu »sogenannt«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 191.
sollen

sollen [Mauthner-1923]

I. Sollen ist mit seiner ganzen etymologischen Sippe (Schuld, I shall ) und mit seiner begrifflichen (Pflicht, Gebot, Moralgesetz, kategorischer Imperativ, devoir, dovere, duty usw.) eins der wunderlichsten Worte, im Deutschen sowohl wie in den andern modernen Kultursprachen. Christlich ist ...

Lexikoneintrag zu »sollen«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 191-212.
Sparsamkeit, Gesetz der

Sparsamkeit, Gesetz der [Mauthner-1923]

Sparsamkeit, Gesetz der – Eine der törichtesten unter den Personifikationen der neuem Wissenschaft ist das sogenannte Gesetz der Sparsamkeit der Natur . Das Gegenteil ist wahr. Nur daß Verschwendung ein viel zu mildes Wort wäre für den wirklichen Vorgang. Ein Verschwender kann ...

Lexikoneintrag zu »Sparsamkeit, Gesetz der«. Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. Leipzig 1923, Band 3, S. 212-220.

Artikel 169 - 188

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