Kabāle (franz. cabale ), ursprünglich soviel wie Kabbala (s. d.); allgemeiner soviel wie Intrige , geheimer Anschlag zur Erreichung böser Absichten; auch geheime Verbindung , die solche Ränke schmiedet (vgl. Cabal-Ministerium ). Kabalieren , Kabalen schmieden; Kabalist, Kabaleur , Ränkeschmied.
Kabalĭa , im Altertum ein Gebiet zwischen Lykien , Karien , Phrygien und Pisidien , von den mäonischen Kabaliern bewohnt, unter den Persern zur lydischen Satrapie gehörig, um 200 v. Chr. ein eignes Fürstentum , seit 82 v. Chr. römisch.
Kabara ( Kabra ), der Hafen von Timbuktu , 15 km südlich von ihm, auf einer Anhöhe an einem Seitenarm des Niger , mit 2000 Einw., Sonrhai , Fulbe und Neger nebst fremden Kaufleuten und Händlern aus Timbuktu und Tuat . Südwestlich davon am Niger selbst ...
Kabarda ( Kabardei ), Bergland am Nordabhang des Kaukasus vom Elbrus bis zum Pasismta, erstreckt sich nordwärts bis zu den Flüssen Malka und Terek und wird durch den Oberlauf des Terek in die Große und Kleine K. geschieden. Das 9800 qkm große ...
Kabardiner , s. Kabarda .
Kabarett (franz.), s. Cabaret .
Kabarz ( Cabarz ), Dorf und besuchte Sommerfrische im Herzogtum Gotha , Landratsamt Waltershausen , 450 m ü. M., am Ausgang des Lauchagrundes aus dem Thüringer Wald und am Fuße des Inselsbergs , hat eine evang. Kirche und (1900) 1103 Einw.
Kabayama , Sukenori, Graf , japan. Staatsmann, geb. 1837 in Kagoshima ( Satsuma ), trat ins Heer , zeichnete sich in den Kämpfen , die zur Wiederherstellung der kaiserlichen Macht 1868 führten, aus, nahm 1874 an dem Feldzuge gegen die räuberischen Botangstämme auf Formosa teil und ...
Kabbăla (hebr., » Überlieferung «, »empfangene Lehre «), in der talmudischen Zeit die neben dem schriftlichen Gesetz der Juden hergehende Tradition , die halachische Überlieferung , das mündliche Gesetz , dann auch die Gesamtheit der prophetischen Schriften der Bibel . Jetzt versteht man unter K. die mystische ...
Kabbalist , Kenner oder Ausüber der sogen. praktischen Kabbala ( Kabbalistik ), s. Kabbala .
Kabbelung , die Kräuselung der See, die wohl meistens durch den Zusammenstoß verschiedener Strömungen entsteht und sich gewöhnlich durch eine besonders unregelmäßige, wirr durcheinander laufende Wellenbewegung auszeichnet. Die bei stillem Wetter im offenen Ozean nicht selten anzutreffende K. (engl tide-rips ...
Kabbes , soviel wie Weißkraut, s. Kohl .
Kabebe , ehemalige Hauptstadt der Staaten des Muata Jamwo im westlichen Zentralafrika, unter 8°54' südl. Br. und 23°7' östl. L., war früher eine schöne Stadt mit breiten Straßen und großen Märkten , bewohnt von 50,000 Menschen, die schöngefärbte Baumwollenstoffe ...
Kabel Kabellegung I. Kabellegung II.
Kabel als Längenmaß, s. Kabellänge .
Kabel , das stärkste Schiffstau, zum Ankern , zum Schleppen sowie zur Befestigung und zum Verholen der Schiffe im Hafen (vgl. Tauwerk ). Neben den gewöhnlichen Kabeln aus Hanf finden auch für seemännische und viele andre Zwecke K. aus Eisen -, Stahldraht etc. Verwendung ...
Kabel (hierzu Tafel »Kabellegung I u. II« ), mit Isolierstoff und Bewehrung umgebene Leiter der Elektrizität , die unterirdisch oder unter Wasser (vereinzelt als Luftkabel oder wetterbeständige K. auch oberirdisch) geführt werden sollen. Sömmering in München benutzte schon 1809 mit Schellack überzogene ...
Kabelader , die Kupferdrähte eines elektrischen Kabels , s. Elektrische Leitung , S. 632.
Kabelar ( Kabelaring ), Kette , die früher auf Kriegsschiffen zum Ankerlichten diente.
Kabelbahnen , Straßenbahnen mit Betrieb durch ein unter der Straßenoberfläche liegendes, stetig umlaufendes Drahtseil ohne Ende. Das Seil ist an beiden Endpunkten der Bahn um Seilscheiben geschlungen, im übrigen durch kleine Leitrollen (von denen es sich abheben kann) unterstützt und geführt ...
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