Ideal. ( Schöne Künste) Durch dieses Wort drükt man überhaupt jedes Urbild eines Gegenstandes der Kunst aus, welches die Phantasie des Künstlers , in einiger Aehnlichkeit mit Gegenständen, die in der Natur vorhanden sind, gebildet hat, und wonach er arbeitet. »Jene Bildhauer ...
Idiotismen. ( Redende Künste ) Wiewol dieses Wort aus der griechischen Sprache zuerst in die Lateinische und hernach auch in die neuern critischen Sprachen übergegangen ist, so hat es seine Bedeutung ganz geändert. Die lateinischen Grammatiker, die dieses Wort von dem Wort ...
Ilias. Ein Heldengedicht , darin Homer die fatalen Folgen der Entzweyung zwischen Agamemnon und Achilles, bey der Belagerung der Stadt Troja, besingt. Die Personen des Gedichts fallen also in ein sehr entferntes Weltalter, und der Dichter selbst ist uns nicht ...
Im Ganzen . ( Schöne Künste) Einen Gegenstand im Ganzen betrachten heißt so viel, als auf die Würkung Achtung geben, den alle Theile zugleich, in so fern sie nur Eines ausmachen, auf uns thun. Man betrachtet ein Gebäude im Ganzen , indem man ...
Instrumentalmusik. Die Musik deren Gesang blos aus unartikulirten Tönen besteht, und die keine Wörter braucht, um das, was sie ausdrüket verständlich zu machen: sie wird deswegen der Vocalmusik entgegen gesetzt, welche verständliche Worte singt. Die ganze Musik gründet sich ...
Interessant. ( Schöne Künste) Im allgemeinen Sinn ist das Interessante 1 dem Gleichgültigen entgegengesetzt, und alles, was unsre Aufmerksamkeit reizet, kann auch interessant genennt werden. Vorzüglich aber verdienet dasjenige diesen Namen, welches die Aufmerksamkeit nicht blos, als ein Gegenstand der Betrachtung ...
Intermezzo. (Schauspiel) Gegenwärtig giebt man diesen Namen italiänischen comischen, oder vielmehr poßirlichen, Opern, wo nur zwey oder drey Personen vorkommen; weil dergleichen Stüke ehemals in Italien zwischen den Akten oder Aufzügen der großen Oper, zum lustigen Zeitvertreib, vorgestellt worden. Da ...
Intervall. ( Musik ) Das Verhältnis zweyer Töne in Absicht auf ihre Höhe; oder der Sprung, den die Stimme zu machen hat, um von einem niedrigen auf einen höhern Ton zu kommen. Es liegen zwischen dem tiefsten vernehmlichen Ton und dem höchsten ...
Jambus. (Dichtkunst) Ist ein zweysylbiger Fuß, dessen erste Sylbe kurz, die andre lang ist, wie in den Wörtern gesagt, gethan. Verse die aus solchen Füßen bestehen, werden jambische Verse genennt, und diesen Namen behalten sie, wenn gleich in einigen Versen ...
Jonisch . ( Baukunst ) Die Jonier, welche sich ehemals in Kleinasien niedergelassen hatten, haben die besondere Art der Säulenordnung 1 erfunden, die noch itzt den Namen von ihnen hat. Vitruvius 2 erzählt den Ursprung dieser Ordnung auf folgende Art. Die 13 griechischen ...
Jonisch . ( Musik ) Die jonische Tonart der Alten ist die, welche nach der heutigen Art C dur genennt wird. Man hat auch einen jonischen Klangfuß, der aus vier Tönen besteht, davon die zwey ersten kurz und die zwey andern lang ...
Kälberzähne. ( Baukunst ) So nennen einige deutsche Baumeister die kleinen Glieder , die gewöhnlich in den zierlichen Ordnungen den untersten Theil des Kranzes ausmachen, und also gerade über dem Fries einer Reyhe etwas von einander abstehender Zähne gleichen. 1 Schiklicher ist der ...
Kalt. ( Schöne Künste) Dieses Wort wird in den schönen Künsten, bey mehrern Gelegenheiten in figürlichem Sinn genommen. Am gewöhnlichsten bedeutet es eine ruhige und gelassene Gemüthsfassung bey leidenschaftlichen Gegenständen. Man sagt von einem Menschen, er sey von kaltem Charakter ; (er ...
Kämpfer. ( Baukunst ) Bedeutet ursprünglich einen an einer Mauer herausstehenden Stein, oder andren Körper, auf den etwas kann gesetzt werden. Ehedem nannte man dieses, wie noch itzt an einigen Orten in Oberdeutschland, einen Käpfer . Gegenwärtig drükt das Wort Kämpfer vornehmlich ein ...
Karnies. ( Baukunst ) Dieses Wort, das aus dem Lateinischen 1 herstammt, bedeutet eigentlich ein kleines Gesims . Es wird aber durchgehends von Tischern, und auch bisweilen von Baumeistern nur von einem Gliede , das insgemein, zu oberst an den Gesimsen ist, und ...
Kehlleiste. ( Baukunst ) Ein Glied in den Gesimsen , das in allen Stüken gerade eine umgekehrte Rinnleiste ist. Es wird also ebenfalls auf zweyerley Art gemacht. In beyden ist die Ausladung a b der Höhe a c gleich. Nach der ersten Art ...
Kenner. ( Schöne Künste) Diesen Namen verdienet in jeden Zweyg der schönen Künste, der, welcher die Werke der Kunst nach ihrem innerlichen Werth zu beurtheilen, und die verschiedenen Grade ihrer Vollkommenheit zu schätzen im Stand ist. Der Kenner steht zwischen dem ...
Kirche. ( Baukunst ) Aus der Bestimmung eines jeden Gebäudes , muß der Baumeister den Plan seiner Einrichtung erfinden, und die Art der Verzierung wählen. Da die Kirchen itzt die gemeinesten öffentlichen Gebäude sind, so verdienen sie vorzüglich das Nachdenken eines Baumeisters . Meistentheils ...
Kirchen Musik . Man findet, daß die Musik schon in den ältesten Zeiten bey gottesdienstlichen Feyerlichkeiten ist gebraucht worden: und wenn dieses nicht der älteste Gebrauch dieser Kunst ist, so ist es doch der vornehmste, zumal in den gegenwärtigen Zeiten, da ...
Klang . ( Musik ) Die Betrachtung des Ursprunges und der wahren Beschaffenheit des Klanges , erkläret so manchen Punkt in der Musik , und giebt verschiedene so wichtige Folgerungen für die Kenntnis der Harmonie , daß sie hier nicht kann übergangen werden. Der Klang ist ...
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