La. ( Musik ) Mit dieser Sylbe wird nach der Aretinischen Solmisation der lezte oder sechste Ton des Hexachords bezeichnet; folglich ist La immer die natürliche, oder diatonische Sexte des angenommenen Grundtones. Nimmt man C für den Grundton an, so bezeichnet La ...
Labyrinth. ( Gartenkunst ) Mit diesem Worte, das von ägyptischer Herkunft zu seyn scheinet, bezeichnet man gegenwärtig in Lustgärten einen Plaz, in welchem vielerley Gänge so seltsam durch einander laufen, daß man sich schwerlich aus denselben herausfinden kann. Vor ein paar hundert ...
Lächerlich. ( Schöne Künste) Die Dinge, worüber wir lachen, haben allemal nach unserm Urtheil etwas ungereimtes, oder etwas unmögliches, und der seltsame Zustand des Gemüths der das Lachen verursachet, entsteht aus der Ungewißheit unsers Urtheils, nach welchem zwey wiedersprechende Dinge gleich ...
Lage der Sachen. ( Schöne Künste) Durch die Lage der Sachen, die man auch mit dem französischen Wort Situation ausdrükt, versteht man die Beschaffenheit aller zu einer Handlung oder Begebenheit gehörigen Dinge, in einem gewissen Zeitpunkt der Handlung , in welchem man ...
Landschaft. ( Zeichnende Künste ) Unter den zeichnenden Künsten behauptet der Zweyg, der uns so mancherley angenehme Aussichten auf die leblose Natur vorstellt, einen ansehnlichen Rang. Das fast allen Menschen beywohnende Wolgefallen an schönen Aussichten, scheinet schon anzuzeigen, daß die Schönheiten der ...
Largo. ( Musik ) Bedeutet die langsameste Bewegung des Takts , wo die Haupttöne der Melodie in feyerlicher Langsamkeit und gleichsam tief aus der Brust hergeholt, auf einander folgen. Diese Bewegung schiket sich also für Leidenschaften , die sich mit feyerlicher Langsamkeit äußern, für ...
Laßiren. ( Mahlerey ) Dieses Kunstwort ist vielleicht aus dem übel verstandenen französischen Wort glacer entstanden, und sollte glaßiren heißen; 1 beyde bedeuten eine Farbe mit einer andern durchsichtigen Farbe bedeken. Indem die untere Farbe durch die darüber liegende durchscheinet, entsteht ...
Laterne. ( Baukunst ) Ein kleines auf allen Seiten offenes Thürmchen, welches bisweilen über die Oefnungen der Cupeln gesezt wird, um das Einfallen des Regens etwas abzuhalten. 1 Es scheinet, daß die Alten schon bisweilen die Oefnungen der Cupeln mit Laternen bedekt ...
Lauf, Läufe . ( Musik ) Eine Folge melodischer Töne auf eine einzige Sylbe des Textes, die man auch mit dem Italiänischen Worte Passagie , oder mit dem Französischen Roulade nennt. Es ist wahrscheinlich, daß in den alten Zeiten auf jede Sylbe des Textes ...
Laune. ( Schöne Künste) Bedeutet eben das, was man gemeiniglich auch im Deutschen mit dem französischen Wort Humeur ausdrüket; nämlich eine Gemüthsfassung in der eine unbestimmte angenehme oder verdrießliche Empfindung so herrschend ist, daß alle Vorstellungen und Aeußerungen der Seele davon ...
Leben. ( Mahlerey ) Es ist in der Mahlerey der äußerste Grad der Vollkommenheit , wenn lebendige Gegenstände so gemahlt sind, das man das Leben, die athmende Brust, die Wärme des Blutes und besonders das würklich sehende und empfindende Aug darin wahrzunehmen glaubet ...
Lebendiger Ausdruk . ( Redende Künste ) Der Klang der Rede , in so fern er ohne den Sinn der Worte etwas Leidenschaftliches empfinden läßt, wie die meisten Ausrufungswörter; (Interjektionen) daher man diesen Ausdruk eigentlicher den leidenschaftlichen Ausdruk nennen würde. Einige Kunstrichter rechnen auch ...
Lebhaft. ( Schöne Künste) Dieses Wort wird in den schönen Künsten oft und in mancherley Bedeutungen gebraucht, die allemal eine gute Eigenschaft anzeigen. Lebhaft ist, was viel Leben hat; das Leben aber besteht überhaupt in einer innern oder eigenthümlichen würkenden Kraft ...
Lehrende Rede . Eine der drey Hauptgattungen der Rede 1 , bey welcher es darauf ankommt, daß gewisse Begriffe, Urtheile, oder Meinungen in dem Verstande des Zuhörers festgesezt und würksam werden. Der Philosoph könnte denselben Stoff bearbeiten, den der Redner gewählt hat ...
Lehrgedicht. Man kann bey jeder Dichtungsart dem Menschen nüzliche Lehren geben, und dem Verstand wichtige Wahrheiten einprägen; deswegen ist nicht jedes Gedicht , darin es geschieht, ein Lehrgedicht. Dieser Name wird einer besondern Gattung gegeben, die sich von allen andern Gattungen ...
Leicht, Leichtigkeit . ( Schöne Künste) Durch diese Wörter bezeichnet man eine schäzbare Eigenschaft in Werken der Kunst, die sich entweder in den Gedanken selbst, oder nur im Ausdruk derselben zeiget. Leichtigkeit in Gedanken rühmet man an den Werken, wo alle Vorstellungen ...
Leidenschaften. ( Schöne Künste) Die Leidenschaften haben einen so großen Antheil an den Werken der schönen Künste, und spielen darin eine so beträchtliche Role, daß sie in der Theorie derselben eine besondere und etwas umständliche Betrachtung verdienen. Es gehöret unmittelbar ...
Leidenschaftlich. ( Schöne Künste) Wir haben uns in gegenwärtigen Werk dieses Worts ofte bedienet, um überhaupt etwas, das die Leidenschaften angehet, dadurch auszudrüken. So nennen wir einen Ausdruk , einen Ton, einen Gegenstand leidenschaftlich, wenn er aus Leidenschaft entsteht, oder abzielt, sie ...
Leitton. ( Musik ) Man kann dieses Wort füglich brauchen, um in der Musik einen solchen Ton zu bezeichnen, der das Gehör natürlicher Weise, auf einen andern Ton leitet , oder das Gefühl desselben zum voraus erwekt. So leitet im aufsteigenden Gesang die ...
Licht. ( Mahlerey ) Der Mahler, dem daran gelegen ist, alles was zur Kunst der Farbengebung gehört, gründlich zu erkennen, hat über die Beschaffenheit und Würkungen des Elements, wodurch uns die Körper sichtbar werden, verschiedene Beobachtungen zu machen, die er ohne Nachtheil der ...
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