E. ( Musik ) Mit diesem Buchstaben bezeichnen wir in Deutschland die fünfte Sayte unsrer diatonisch-chromatischen Tonleiter . Ihre Länge verhält sich gegen die Länge der ersten Sayte C, wie 4 / 5 zu 1; so daß E gegen C eine reine grosse ...
Ebenmaaß. ( Schöne Künste) Eine solche Uebereinstimmung der Theile in Ansehung der Grösse, die keinen derselben besonders, zum Nachtheil der andern oder des Ganzen , merkbar macht. Also hat ein Gegenstand sein gehöriges Ebenmaaß, wenn jeder Theil die ihm, nach seiner Verhältnis ...
Edel. ( Schöne Künste) Man nennt in allen Gattungen sittlicher Dinge, die den Geschmak betreffen, dasjenige edel , was sich von dem gemeinen seiner Art durch einen erhöhten Geschmak unterscheidet. Das Edle im metaphorischen Sinn scheinet allemal sich auf etwas sittliches zu ...
Eigenthümliche Farbe. ( Mahlerey ) Mit diesem Worte bezeichnen wir das, was man sonst Localfarbe nennt, nämlich die natürliche Farbe eines Körpers, z. E. die rothe Farbe eines Kleides von Scharlach, in so fern sie durch den Ort, wo der Körper steht ...
Einbildungskraft. ( Schöne Künste) Das Vermögen der Seele die Gegenstände der Sinnen und der innerlichen Empfindung sich klar vorzustellen, wenn sie gleich nicht gegenwärtig auf sie würken. Es ist also eine Würkung der Einbildungskraft, daß wir uns eine Gegend , die wir ...
Einfalt. ( Schöne Künste) Die Einfalt ist im allgemeinesten Verstand der Mangel der Theile, oder die Unzertrennlichkeit eines Dinges. In Gegenständen des Geschmaks drükt man durch dieses Wort den Mangel oder die Abwesenheit aller Zufälligen, durch Kunst hereingebrachten Umständen aus. Man ...
Einfaßung. ( Baukunst ) Die Einfaßungen der Oeffnungen, nämlich der Thüren oder Fenster . Wenn die Oeffnungen nicht als blosse Löcher erscheinen sollen, deren Figur und Grösse man für unbestimmt und zufällig halten könnte, so muß etwas da seyn, das sie bestimmt und ...
Einförmigkeit. ( Schöne Künste) Ist eigentlich die Gleichheit der Form durch alle Theile, die zu einer Sache gehören. Sie ist der Grund der Einheit ; denn viel Dinge, sie liegen neben einander oder sie folgen auf einander, deren Beschaffenheit oder Ordnung nach ...
Eingang. ( Beredsamkeit ) Der Eingang der Rede ist dasjenige, was der Redner gleich im Anfang der Rede zu Vorbereitung des Zuhörers und zu Erwekung der Aufmerksamkeit und eines geneigten Gehörs vorträgt. Es ist eine so natürliche Sache, der Rede einen Eingang ...
Eingeständniß. ( Beredsamkeit ) Eine rhetorische Figur , 1 die in Beweisen und Widerlegungen mit grossem Vortheil kann gebraucht werden. Wenn man nämlich merkt, daß dem Zuhörer noch ein Zweifel gegen das, was man bewiesen hat, übrig bleibet, der aber kann gehoben werden ...
Einheit. ( Schöne Künste) Dasjenige, wodurch wir uns viel Dinge als Theile eines Dinges vorstellen. Sie entsteht aus einer Verbindung der Theile, die uns hindert einen Theil als etwas Ganzes anzusehen. Viele auf einem Tisch neben einander stehende Gefäße, die man ...
Einheiten. (Dichtkunst) Seitdem man angemerkt hat, daß die griechischen Dichter in ihren scenischen Schauspielen eine dreyfache Einheit beobachtet haben, nämlich die Einheit der Handlung , des Orts und der Zeit, ist vielfältig über diese drey Einheiten in Absicht auf die Vollkommenheit ...
Einklang. ( Musik ) Man sagt von Tönen, daß sie im Einklang sind, wenn sie gleich hoch sind. Da die Höhe der Töne von der Anzahl der Schläge oder Vibrationen der klingenden Körper herkommt, 1 so sind die Töne zweyer klingenden Körper ...
Einkleidung. (Redende auch zeichnende Künste) Eine Vorstellung einkleiden heißt so viel, als ihr etwas beyfügen, wodurch sie einigermaassen verstekt wird, damit sie sich desto vortheilhafter zeige. So wird ein Begriff durch ein Bild ausgedrukt; eine Wahrheit oder eine Lehre in ...
Einschnitt. ( Redende Künste . Musik ) Man ist nicht immer sorgfältig genug gewesen, die Kunstwörter , deren Bedeutungen nahe an einander gränzen, so genau zu bestimmen, daß man völlig sicher seyn könnte, sie nie mit einander zu verwechseln. Die Wörter Einschnitt, Abschnitt, Glied ...
Eintheilung. ( Beredsamkeit ) Wenn in einer förmlichen Rede die Abhandlung aus verschiedenen Haupttheilen besteht, so thut der Redner wol, im Anfang derselben den Inhalt eines jeden Haupttheiles anzuzeigen, damit der Zuhörer die Folge der Vorstellungen desto leichter faße. Diese Anzeige der ...
Ekel. Ekelhaft . ( Schöne Künste) Einige unsrer Kunstrichter haben es zu einer Grundmaxime der schönen Künste machen wollen, daß nie etwas Ekelhaftes in einem Werk soll vorgestellt werden. 1 Allein bey näherer Untersuchung der Sachen findet man dieses Verboth nicht nur ...
Elegie. (Dichtkunst) Bedeutet eigentlich ein Klagelied , welchen Namen man dieser Art des Gedichtes geben könnte, wenn nicht auch bisweilen vergnügte Empfindungen der Inhalt der Elegie wären. Der wahre Charakter derselben scheint darin zu bestehen, daß der Dichter von einem sanften ...
Empfindung. ( Schöne Künste) Dieses Wort drükt sowol einen psychologischen als einen moralischen Begriff aus; beyde kommen in der Theorie der Künste vielfältig vor. In dem erstern Sinn, der allgemeiner ist, wird die Empfindung der deutlichen Erkenntnis entgegen gesetzt, und ...
Encaustisch. ( Mahlerey ) Man findet bey den Alten einer besondern Art der Mahlerey Erwähnung gethan, nach welcher die Farben eingebrennt worden. Ovidius gedenkt derselben, –– Et picta coloribus ustis Coelestium matrem concava puppis habet. 1 und Plinius , wenn er sagt: Man ist ...
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