Wahl. ( Schöne Künste) Es ist zu einem vollkommenen Künstler nicht genug, daß er alle Talente und Fertigkeiten besize, den Gegenstand, den er sich zu bearbeiten vorgenommen hat, auf das genaueste darzustellen; er muß auch den Werth des Gegenstandes, und seine ...
Wahrheit. ( Schöne Künste) Ist Richtigkeit unsrer Vorstellungen. Diese sind wahr, wenn das, was wir für möglich oder würklich halten, in der That so ist; falsch und irrig sind sie, wenn das, was wir für möglich oder würklich halten, es nicht ...
Wahrscheinlichkeit. ( Schöne Künste) Das Wahre ist für die Vorstellungskraft, was das Gute für die Begehrungskraft ist. Wie wir nichts begehren können, als in so fern wir es für gut halten, so können wir auch in die Masse unsrer Vorstellungen nichts ...
Wechselnoten. ( Musik ) Dieses Wort ist eine Uebersezung des italiänischen Ausdruks note cambiate und bedeutet die Noten oder Töne, die den unregelmäßigen Durchgang machen, wovon an seinem Orte gesprochen worden. 1 Es scheinet, man habe durch diesen Ausdruk anzeigen wollen, daß ...
Werke des Geschmaks. Werke der Kunst . Aus den von uns angenommenen Begriffen über das Wesen und die Bestimmung der schönen Künste, muß auch der Begriff eines vollkommenen Werks der Kunst hergeleitet werden. Ein Werk also, das den Namen eines ...
Wiederholung. ( Redende Künste ) Eine Figur der Rede , die darin besteht, daß in einem Saz ein Wort, oder ein Gedanken des grössern Nachdruks halber wiederholt wird. Wir müssen , sagt Cicero, die Sache mit diesem Mann durch Krieg ausmachen; ja durch Krieg ...
Wiederlegung. ( Beredsamkeit ) Man wiederlegt einen andern, wenn man die Falschheit dessen, was er gesagt, oder behauptet hat, zeiget. Eigentlich ist jeder Beweis , und jede Vertheidigung eine Wiederlegung. Wir betrachten aber hier die Sache nicht in diesem allgemeinen Gesichtspunkt , noch ist ...
Wiederschein. ( Mahlerey ) Ein Schein, oder eine Farbe, die nicht von dem allgemeinen eine Scene erleuchtenden Lichte , wie das Sonnenlicht, oder das Tageslicht ist, sondern von der hellen Farbe eines in der Nähe liegenden Körpers, verursachet wird. Wer das, was wir von ...
Wiz. ( Schöne Künste) Das Wort bedeutet ursprünglich überhaupt, was man izt im allgemeinen Sinn Verstand, oder einen guten Kopf nennt, und ehedem nennte man einen Menschen von vorzüglichen Gaben des Geistes, einen wizigen Menschen. Gegenwärtig hat es einen etwas eingeschränktern ...
Wolklang. ( Redende Künste ) Es ist schon an mehrern Stellen dieses Werks angemerkt worden, daß das Gehör weit lebhafter und nachdrüklicher empfindet, als das Gesicht ; daß angenehme und wiedrige Töne stärker auf uns würken, als dergleichen Farben und Figur . Hierauf ...
Wörter. ( Redende Künste ) Wir betrachten hier die Wörter nicht in ihrer ganzen Beschaffenheit und Bedeutung, als die Elemente der Sprach, sondern blos nach der besondern ästhetischen Kraft , die in einigen derselben liegt. Der Sprachlehrer zeiget, wie die Wörter gewählt, zusammengesezt ...
Wulst. ( Baukunst ) Ein großes, oder auch nur mittelmäßiges Glied , das nach einem unterwerts lauffenden Viertelskreis gebauchet ist. Seine Ausladung wird insgemein 2 / 3 der Höhe genommen. Die Figur des Wulsts ist im Artikel ⇒ Glieder nachzusehen. Insgemein wird er von ...
Wunderbar. (Dichtkunst) Ist eigentlich nach dem gemeinen Sprachgebrauch alles, was Bewundrung erwekt, oder verdienet. Doch scheinet das Wunderbare, das insgemein für den höchsten poetischen Stoff gehalten wird, und was man in der hohen Epopöe anzutreffen gewohnt ist, von einer besondern ...
Zahnschnitt. ( Baukunst ) Sind kleine Zierrathen an dem Band , der sich in einigen Gebälken zwischen dem Fries und dem Kranz befindet. Man sehe die Abbildung davon in der ersten Figur des Artikels ⇒ Kranz , wo die Zahnschnitte durch die Zahl 9 bezeichnet ...
Zeichnende Künste. Unter dieser allgemeinen Benennung begreift man die ganze Classe der schönen Künste, die durch Darstellung sichtbarer Formen auf die Gemüther würken, bey denen folglich die Zeichnung dieser Formen das Wesentliche der Kunst ausmacht. Diese Künste haben ihr Fundament ...
Zeichnung. ( Zeichnende Künste ) Daß die Zeichnung bey den bildenden Künsten die Hauptsach sey, ist zu offenbar, als daß es eines Beweises bedürfe; nur in Ansehung der Mahlerey , sind deswegen Zweifel entstanden, weil es einigen geschienen hat, daß das Colorit eben ...
Zeichnung; Handzeichnung . ( Zeichnende Künste ) Ist ein mehr oder weniger ausgeführter Entwurf eines Werks der zeichnenden Künste, auf Papier mit der Feder, oder einem andern Stift gezeichnet, auch bisweilen mit Licht und Schatten etwas mehr ausgeführt. Dergleichen Zeichnungen werden von den ...
Zeiten; Taktzeiten . ( Musik ) Sind die Theile, in welche der Takt eines Tonstüks eingetheilt wird. In den einfachen Taktarten, als 2 / 2 , 2 / 4 , 4 / 4 , und 3 / 2 , 3 / 4 , 3 / 8 , zählt man zwey, vier, oder drey Hauptzeiten, oder ...
Zierlich; Zierlichkeit . ( Schöne Künste) Wir nehmen diese Wörter in dem Sinne, den die Wörter Elegans, und Elegantia in der lateinischen Sprache haben. Zierlich bedeutet hier nicht das, was sich durch Zierrathen auszeichnet, sondern was durch eine gute, geschmakvolle Wahl des ...
Zierrathen. ( Schöne Künste) Sind kleinere, mit dem Wesentlichen eines Gegenstandes verbundene Theile, die blos zu Vermehrung des Reichthums, und der äußerlichen Schönheit dienen. Ein Werk, dem es an Zierrathen fehlet, ist deswegen nicht unvollkommen, nicht fehlerhaft, aber es kann ...
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Grabbe zeigt Hannibal nicht als großen Helden, der im sinnhaften Verlauf der Geschichte eine höhere Bestimmung erfüllt, sondern als einfachen Menschen, der Gegenstand der Geschehnisse ist und ihnen schließlich zum Opfer fällt. »Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht verletzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an.« C.D.G.
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