Tablatur. ( Musik ) War lange die Benennung der musikalischen Zeichen überhaupt, nach denen ein Stük gespiehlet werden konnte. Noch lange nach der Erfindung der Noten bedienten sich viele deutsche Tonsezer, fürnehmlich zu vielstimmigen Clavierstüken, der bloßen Buchstaben und Sylben, womit die ...
Tafelwerk. ( Baukunst ) Wird auch mit dem französischen Worte Parqueterie genennt. Die Wörter bedeuten einen aus vierekichten Tafeln von verschiedenem Holze zusammengesezten Fußboden, auf welchem allerhand regelmäßige, aus Drey- oder Vier- Eken bestehende Figuren zu sehen sind. Man braucht nur zwey ...
Takt. ( Musik ) Es ist sehr leicht zu fühlen, aber desto schweerer deutlich zu erkennen, daß ohne Takt, oder genaue Eintheilung der auf einander folgenden Töne in gleiche Schritte , kein Gesang möglich sey. Wir müssen, um das Wesen und die Würkung ...
Tanz. Der Tanz ist, wie jedes andre Werk des Geschmaks , erst aus unüberlegtem Trieb der Natur entstanden, durch Geschmak und Genie aber allmählig zu einem Werke der Kunst erhoben worden. Fröhlichkeit bringt ihn überall hervor, wo sie sich einfindet; so ...
Tanzkunst. Daß diese Kunst eben so viel Recht habe, ihren Rang unter den schönen Künsten zu behaupten, als irgend eine der andern, die durchgehends hochgeschäzt werden, ist bereits aus dem, was wir in dem vorhergehenden Artikel angemerkt haben, klar genug. Wer ...
Tanzstük. ( Musik ) Jeder Tanz , der ein Ganzes vorstellen soll, verlangt ein Geräusch neben sich, das in rhythmische Glieder getheilt ist, nach denen der Tänzer seine Schritte einrichtet, und wodurch die Regelmäßigkeit und Ordnung des Tanzes sinnlich wird. Hiezu wäre ein Instrument ...
Täuschung. ( Schöne Künste) Die Täuschung ist ein Irtthum, in dem man den Schein einer Sache für Wahrheit oder Würklichkeit hält. Wenn wir bey einem Gemähld vergessen, daß es blos die todte Vorstellung einer Scene der Natur ist, und die Sache ...
Temperatur. ( Musik ) Das Wort bedeutet überhaupt eine wol überlegte kleine Abweichung von der höchsten Reinigkeit eines Intervalles , um es dadurch in Verbindung mit andern desto brauchbarer zu machen 1 ; besonders aber drükt man dadurch die Einrichtung des ganzen Tonsystems aus ...
Tenor. ( Musik ) Mit diesem Namen bezeichnet man eine der vier Hauptstimmen der menschlichen Kehle, 1 die sich durch ihren besondern Umfang von einander unterscheiden. Der Tenor ist die zweyte von unten, und folget zunächst auf den Baß: sein gewöhnlicher Umfang ...
Terenz. Der bekannte römische Comödienschreiber. Er war aus Carthago gebürtig, und in seiner Kindheit ein Sclave des römischen Rathsherrn Terentins Lucanus, der ihn gut erzogen, und noch ganz jung freygesprochen hat. Er war noch in der Kindheit da Plautus starb ...
Termen. ( Baukunst . Bildhauerkunst ) Könnten eigentlich Bildsäulen genennt werden; weil sie halb Bilder und halb Säulen sind. Es sind Werke deren obere Hälfte die menschliche Gestalt bis auf den halben Leib vorstellt, die untere aber in einen vierekigten sich gegen das untere ...
Terz. ( Musik ) Ein consonirendes Intervall , das seinen Namen daher hat, daß in der diatonischen Tonleiter immer die dritte Sayte , von welchem der sieben diatonischen Töne man sie abzähle, eine Terz gegen die erste klinget, als E gegen C; F gegen D ...
Terzet. ( Musik ) So nennt man, nach dem italienischen Terzetto, ein Singestük von drey concertirenden Stimmen . Sie kommen so wol in Kirchensachen, als in den Opern vor. Das Terzet hat eben die Schwierigkeiten im Saze, von denen bereits an mehr Orten ...
Terzquartaccord. ( Musik ) Dieser Accord besteht aus Terz , Quart und Sexte , und ist die zweyte Verwechslung des wesentlichen Septimenaccordes , wenn nämlich die Quinte desselben zum Baßton genommen wird. Die Terz ist in diesem Accord die Dissonanz 1 , die bey der folgenden ...
Tetrachord. ( Musik ) Bedeutet in der alten Musik der Griechen ein Tonsystem von vier Sayten oder Tönen, davon die zwey äußersten eine Quarte gegen einander klingen. Es ist im Artikel System gezeiget worden, daß die Alten ihre Tonsysteme nach Tetrachorden eingetheilt ...
Theilnehmung. ( Schöne Künste) Die gute Würkung der wichtigsten Werke des Geschmaks gründet sich auf die Eigenschaft des menschlichen Gemüthes, der zufolge wir gar ofte von dem Guten und Bösen, das andern Menschen begegnet, wie von unserm eigenen gerührt werden, und ...
Theilung. ( Musik ) Unter diesem Worte begreifen wir das, was die Tonsezer insgemein durch das lateinische Wort Diminutio anzeigen. Es wird nämlich bey dem Unterricht im Contrapunkt , nachdem gezeiget worden, wie zu einem Choralgesange von einer Stimme , noch andre Stimmen von ...
Thür. ( Baukunst ) Unter diesem allgemeinen Namen begreifen wir alle Arten der Oefnungen an den Wänden der Gebäude , die zum Heraus- oder Hereingehen, oder Fahren gemacht sind; folglich außer dem, was man im eigentlichen Verstand Thüren nennt, die Portale und Thorwege ...
Ton. ( Mahlerey ) Ist der Charakter , das ist das Sittliche oder Leidenschaftliche des farbichten Lichts , das in einem Gemählde herrscht. Daß in dem Colorit eines Gemähldes solche Charaktere statt haben, fällt auch dem unachtsamesten Menschen in die Augen. Der fürchterliche Himmel ...
Ton. ( Musik ) Dieses Wort wird selbst in der Musik , wo es seine eigentliche Bedeutung vorzüglich behält, dennoch von ganz verschiedenen Dingen genommen. 1. Bedeutet es den Klang der Instrumente überhaupt, als den besondern Klang einer Flöte, einer Violine u.s ...
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