Palast. ( Baukunst ) So nennen wir die großen Gebäude , die zu Wohnungen der Landesfürsten bestimmt sind; wiewol die Schmeicheley den Namen auch auf die Wohnungen andrer Personen von hohem Stand ausgedähnt hat. Der Name kommt von der Wohnung des Augustus in ...
Pantomime. (Schauspiehlkunst) Ist das lateinische, oder vielmehr griechische Wort Pantomimus, welches einen Schauspiehler bedeutet, der eine ganze Role eines Drama ohne Worte, durch die bloße Sprach der Gebehrden ausdrükt. Gegenwärtig nennet man ein dramatisches Schauspiehl , das durchaus ohne Reden vorgestellt ...
Parodie. (Dichtkunst) Waren bey den Griechen scherzhafte Gedichte , auch wol nur einzele Stellen, dazu ganze Verse , oder einzele Ausdrüke von ernsthaften Gedichten entlehnet, oder doch nachgeahmt wurden. So ist das Gedicht des Maton , welches Athenäus aufbehalten 1 worin eine Schwelgerey ...
Partitur. ( Musik ) Ein geschriebenes Tonstük, in dem alle dazu gehörige Stimmen , jede auf ihrem besonderen System , mit ihrem Schlüssel bezeichnet, unter einander stehen. Die Partitur wird einem ausgeschriebenen Stük entgegengesezt, in welchem jede Stimme , blos zum Gebrauch derer, die sie ...
Passacaille. ( Musik . Tanz ) Ein Tonstük zum Tanzen , zu ernsthaft angenehmen, und so genannten halben Charakteren . Der Takt ist 3 / 4 und das Stük fängt mit dem dritten Viertel an. Es besteht aus einem Saz von acht Takten , die Bewegung ist ...
Passagen. ( Musik ) Vom italiänischen Passo und Passagio: sind Zierrathen der Melodien , da auf eine Sylbe des Gesanges mehrere Töne hintereinander folgen, oder eine Hauptnote , die eine Sylbe vorstellt, durch sogenannte Diminution, oder Verkleinerung in mehrere verwandelt wird. In beyden Fällen ...
Passepied. ( Musik . Tanz ) Ein Tonstük zum Tanzen , das zwahr in seinem Charakter mit der Menuet übereinkommt, aber eine munterere Bewegung hat. Der Takt ist 3 / 8 und die Sechszehntel sind die geschwindesten Noten , die es verträgt. Die Einschnitte sind wie ...
Paste. ( Bildende Künste ) Der Abdruk eines geschnittenen Steines in Glas. Da schweerlich jemand bessere Kenntnis über diese Materie hat, als der berühmte Lippert, so kann ich nicht besser thun, als den Aufsaz, den er mir schon vor einigen Jahren hierüber ...
Pastel. ( Mahlerey ) In Pastel mahlen , (eigentlich sollte man sagen, mir Pastelfarbe mahlen ) heißt mit trokenen in kleine Stäbe (Pastels) geformten kreidenartigen Farben mahlen. Diese Art zu mahlen hält das Mittel zwischen dem bloßen Zeichnen, und dem eigentlichen Malen mit dem ...
Pastoral. ( Musik . Tanz ) Ein kleines zum Tanzen gemachtes Tonstük, das mit der Musette , die wir beschrieben haben, übereinkommt. Es ist von zwey Zeiten, aber die Bewegung ist gemäßigter, als in jenem. Die Italiäner machen Pastorale von 6 / 8 Takt , die ...
Pathos; Pathetisch . ( Schöne Künste) In einem allgemeinern Sinn drüken diese griechische Wörter zwar das aus, was wir durch die Wörter Leidenschaft und Leidenschaftlich andeuten. Für diesen Ausdruk hätten wir also der fremden Wörter nicht nöthig: aber weil sie auch in ...
Pause. ( Musik ) Bedeutet eine Ruhe, das ist, ein kürzeres oder längeres Stillschweigen, das währender Aufführung des Tonstüks an einigen Stellen zu beobachten ist. So wenig die Rede in einem anhaltenden oder stäten Fluß der Stimme geht, so wenig kann dieses ...
Pensel. ( Mahlerey ) Im eigentlichen Verstand das Instrument mit welchem der Maler die Farben auf den Grund des Gemähldes aufträgt und daselbst bearbeitet. Die Pensel sind von verschiedener Größe und Gestalt. Die Größten sind von Borsten und stumpf, die Kleinesten von ...
Pentameter. (Poesie) Ein Vers von fünf Füßen, der gerad in der Mitte seinen Einschnitt nach einer langen Sylbe hat, die ein Wort endiget, worauf die andre Hälfte wieder mit einer langen Sylbe anfängt, und sich eben so, wie die erste ...
Periode. ( Redende Künste ) Die Periode ist eine Rede , oder wenn man will ein für sich bestimmter und verständlicher Saz, der aus mehr andern Säzen so zusammengesezt ist, daß der volle Sinn der Rede nicht eher, als bey dem lezten ...
Perspektiv. ( Zeichnende Künste ) Wie in der Mahlerey die Farben nach den Graden der Stärke des darauf fallenden Lichtes , sich verändern, ob sie gleich dieselben Namen behalten, so verändern sich auch in den Zeichnungen die Formen der Gegenstände, so bald das ...
Petitsmaitres. ( Kupferstecherkunst ) Unter diesem Namen, verstehen die französischen Liebhaber der Kupfersammlungen die Kupferstecher aus der ersten Zeit dieser Kunst, die sie auch sonst vieux maitres, die alten Meister nennen. Den Namen Petitsmaitres haben sie ihnen darum gegeben, weil sie meistentheils ...
Pfeiler. ( Baukunst ) Bedeutet jeden langen aufrecht stehenden maßiven aber dabey unverziehrten Körper, der zum unterstüzen, oder tragen einer Last gesezt ist. Gewölber, Bogen , Deken großer Säle, hangende Bodendächer, werden vielfältig durch untergesezte Pfeiler gestüzt und getragen. Ehe man in der ...
Pfosten. ( Baukunst ) Sind in der Baukunst kleine Pfeiler an den beyden Seiten einer Thüröfnung, woran die Thürangel befestiget sind. Jede Thüre muß mit Pfosten eingefaßt seyn, damit sie nicht, wie ein bloßes in die Wand gebrochenes Loch, sondern als etwas ...
Pfühl. ( Baukunst ) Ein Glied an den Säulenfüßen, das im Profil die Rundung eines halben Zirkels hat, und unter die großen Glieder gehört. 1 Den Namen hat es daher, weil ein rundes Küßen, oder ein Pfühl, wenn es von etwas darüber ...
Buchempfehlung
Während seine Prosa längst eigenständig ist, findet C.F. Meyers lyrisches Werk erst mit dieser späten Ausgabe zu seinem eigentümlichen Stil, der den deutschen Symbolismus einleitet.
200 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro