Sarabande. ( Musik . Tanz ) Ein kleines Tonstük zum Tanzen . Es ist von ungeradem Takt 3 / 4 oder 3 / 2 ; fängt mit dem Niederschlag an, und hat zwey Theile, jeden gemeiniglich von acht Takten . Die Bewegung ist langsam, und der Vortrag muß ...
Satire. ( Redende Künste ) Da die Neuern den Namen der Sache, wovon hier die Rede seyn soll, den Römern abgeborget, seine Bedeutung aber so weit ausgedähnet haben, daß sie etwas unbestimmtes bekommen hat; so werden wir am besten thun, wenn wir ...
Satyrisches Drama. Dieses war bey den Griechen eine Art des Nachspiehles, das entweder zwischen zwey Trauerspielen, oder nach denselben aufgeführt worden. Der Charakter desselben war, daß es eine bekannte Handlung eines Helden , zwar ernsthaft, aber mit Scherz untermischt, in einem ...
Säule. ( Baukunst ) Ohne Zweifel hat die älteste Art zu bauen den Gebrauch der Säulen eingeführt. Allem Ansehen nach bestunden die ältesten Gebäude blos aus etlichen in die Ründe oder in ein Vierek herumgesezten Stämmen von Bäumen, über welche man ein ...
Säulenlaube. ( Baukunst ) Wird sonst auch mit dem ital. vom lateinischen abstammenden Wort Portico bezeichnet. Im allgemeinesten Sinn bedeutet es einen offenen von oben bedekten Gang zwischen zwey Reyhen Säulen , oder zwischen einer Mauer, und einer Reyhe Säulen . Die Griechen und nach ...
Säulenstellung. Säulenweite . ( Baukunst ) Die Weite in welcher man die Säulen auseinandersezet, diese Weite aber wird von der Mitte oder den Axen der Säulen gerechnet. Vitruvius lehret, daß bey den Alten fünferley Säulenweiten gebräuchlich gewesen. Die geringste war von fünf Modeln , so ...
Säulenstuhl. ( Baukunst ) Ein kurzer vierekigter Pfeiler , auf welchen die Säule gestellt wird, um die ganze Ordnung ohne Verdikung der Säule höher zu machen. Die Alten sezten in den guten Zeiten der Baukunst , die Säulen schlechthin auf den Grund , und wußten nichts ...
Sayte. ( Musik ) Die genaue Untersuchung dessen, was bey dem Klang einer stark gespannten Sayte theils durch Beobachtung, theils durch Rechnungen kann entdeket werden, hat in der Theorie der Musik so vielfachen Nuzen, daß die klingende Sayte hier einen besondern Artikel ...
Saz; Sezkunst . ( Musik ) Das Erfinden und Ausarbeiten eines Tonstüks wird insgemein das Sezen genennt, weil der Erfinder eines solchen Stükes die Töne, so wie er dieselben in der Harmonie und Melodie empfindet, durch Noten ausdrükt, oder sezet . Ofte wird dieses ...
Scene. (Schauspielkunst) Wir nehmen hier das Wort nicht in der abgeleiteten Bedeutung für einen einzelen Theil des Drama, den man sonst Auftritt nennt; 1 sondern verstehen dadurch den Ort, wo die Handlung des Schauspiehls vorfällt. In diesem Sinne hat das ...
Schafft; Stamm . ( Baukunst ) Der eigentliche Körper einer Säule oder eines Pilasters mit Ausschließung des Fußes und Knauffes. Seine Theile sind der Schafft, oder Stamm selbst, an seinem obern Theile der Ablauf und Obersaum ; am untern End aber der Untersaum und Anlauf ...
Schatten. ( Mahlerey ) Wenn ein Körper von einem unmittelbar auf ihn fallenden Licht , es sey das Sonnen- oder das Tages- oder irgend ein anderes Licht , hinlänglich erleuchtet wird, daß man seine Farbe erkennen kann, so sind immer Stellen an demselben, die das ...
Schattirung. ( Mahlerey ) Durch dieses Wort verstehen wir die Veränderungen, die eine Farbe nach den verschiedenen Graden der Stärke des darauf fallenden Lichts leidet, aber nur in so weit sie noch immer dieselbe Art, oder den Namen ihrer Gattung, roth, blau, gelb ...
Schaubühne. ( Baukunst ; Schauspielkunst) Ist der Plaz auf welchem das, was im Drama vor den Augen der Zuschauer geschieht, verrichtet wird, der deswegen über den Grund , worauf ein Theil der Zuschauer steht, erhöhet ist. Die Beschaffenheit der Schaubühne hat einen großen ...
Schaumünz. Wir begreifen unter diesem Namen nicht nur die, nach Art der gangbaren Geldsorten, zum Andenken besonderer Personen, oder Begebenheiten geprägten Schaustüke, sondern auch die gangbaren Geldsorten alter und neuer Zeit selbst, in so fern ihr Gepräge die Aufmerksamkeit der ...
Schauspiehl. Daß die Menschen einen starken Hang nach allen Gattungen der Schauspiehle haben, ist zu bekannt, als daß es nöthig wäre, es hier zu zeigen. Mit großer Begierd und Lebhaftigkeit versammelt sich die Menge überall, wo sie etwas besonderes und ...
Schauspiehler. Schauspiehlkunst . Es ist dem äußersten Verderben und der höchst verächtlichen Gestalt zuzuschreiben, worinn das Schauspiehl unter den Cäsarn in Rom gefallen war, und dem höchst pöbelhaften und elenden Charakter , den es in jenen Zeiten der Unwissenheit und des schlechten ...
Scherz; Scherzhaft . ( Schöne Künste) Ursprünglich bedeutet das Wort Scherzen nichts anders, als sich zur Fröhlichkeit ermuntern, wenn auch keine unmittelbare Materie dazu vorhanden ist. Nicht diejenigen scherzen, die über fröhliche Begebenheiten vergnügt und lustig sind; sondern die, welche bey ernsthaften, oder ...
Schiff. ( Baukunst ) So nennt man in großen Kirchen , deren inwendiger Raum drey Hauptabtheilungen hat, den Hauptraum in der Mitte, zum Unterschied der beyden schmälern Seiten- Abtheilungen, die man Abseiten nennt, und die eigentlich nur als Gänge nach dem Schiff anzusehen ...
Schiklich. ( Schöne Künste) Man nennt in überlegten Handlungen und Werken dasjenige schiklich, was zwar nach der Natur der Sache nicht ganz nothwendig, aber doch so natürlich erwartet wird, daß der Mangel desselben, als eine Unvollkommenheit würde bemerkt werden. Es ist ...
Buchempfehlung
Der Teufel kommt auf die Erde weil die Hölle geputzt wird, er kauft junge Frauen, stiftet junge Männer zum Mord an und fällt auf eine mit Kondomen als Köder gefüllte Falle rein. Grabbes von ihm selbst als Gegenstück zu seinem nihilistischen Herzog von Gothland empfundenes Lustspiel widersetzt sich jeder konventionellen Schemeneinteilung. Es ist rüpelhafte Groteske, drastische Satire und komischer Scherz gleichermaßen.
58 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro